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Mo, 13. Mai 2002, 22:26

License 6.0: Ins Auge gegangen?

Jedes dritte Unternehmen will Microsoft den Rücken kehren und hält nach geeigneten Alternativen Ausschau - Schuld ist nach Meinung vieler Martkforscher Microsoft selbst.

Bereits Ende Juli soll es nach Willen der Redmonder so weit sein. Nach der von Microsoft aufgesetzten Übergangsfrist tritt das neue Lizenzmodell »License 6.0« in Kraft, welches immer mehr dem Ziel der Mietsoftware näher kommt. Wer zukünftig Produkte aus dem Hause Microsoft einsetzen will, wird die Qual der Wahl aus einer Palette attraktiver Lizenzmodelle haben. Anschaffungen neuer Applikationen und Software-Updates werden so attraktiv sein, wie noch nie - wohl für Microsoft, aber nicht für den Verbraucher, so viele Martkforscher. Der Benutzer wird sich entscheiden dürfen, entweder eine neue teuere Vollversion zu kaufen oder die optional mit dem Zusatz »Software Assurance« angeboteten Updates in Anspruch nehmen. Diese sollen dem Verbraucher die Garantie geben, innerhalb der Laufzeit des Lizenzvertrags Software-Updates beziehen zu dürfen. Wer nun glaubt, dass das Service nicht bezahlt werden muss, der hat die Entwicklung der IT-Branche der letzten Jahre verschlafen.

Nun stehen viele Unternehmen vor einem Dilemma, aus dem es nur wenige Auswege gibt. Entscheidet sich die Führung nicht für ein Update, sind im Falle neuer Systemarchitektur und Applikationen nach dem 31. Juli 2002 horrende Kosten zu erwarten. Wird ein Vertrag abgeschlossen, bindet sich das Unternehmen unter Umständen langfristig an ein Produkt fest, welches vielleicht nicht den idealen Anforderungen des Unternehmens entspricht. Im Raum steht zudem noch die Frage, ob Microsoft zukünftig die kostenlosen Service-Packs anbieten will. Nach Berichten diverser Ticker ist es durchaus möglich, dass Microsoft schnellere Release-Zyklen anstrebt, dafür aber keine Service-Packs mehr anbieten wird.

Kaum verwunderlich ist es deshalb, dass immer mehr Unternehmen Ausschau nach Alternativen halten. Aus einer Studie des Martkforschungsunternehmens »Gartner« geht hervor, dass jedes dritte Unternehmen nicht bereit ist, das neue Lizenzmodell anzunehmen. Von den verbliebenen Unternehmen hält gar jede zweite der 1.400 befragten Firmen nach alternativen Produkten und Betriebsystemen Ausschau. Laut Gartner steigen durch die neue Lizenz die Kosten für eine Anschaffung neuer Applikationen je nach Bedürfnissen des Nutzer zwischen 33 und 107 Prozent an. Die Martkforscher kommen zum Schluss, dass StarOffice zusammen mit Linux über 10 Prozent des von Microsoft dominierten Office-Marktes besetzen kann - ein Prozentsatz, der Microsoft mehr als nur missfallen würde.

Zunehmend mehr ins Bedrängnis geführt fühlen sich auch Schuleinrichtungen in USA. Während die Industrie in der Regel nur wenige Probleme haben dürfte, an günstige Lizenzen zu kommen, müssen Schulen und Universitäten unter Umständen teuere Lizenzverträge unterschreiben. Letzten Monat schickten die Redmonder an 24 Schulen im Umkreis von Washington und Oregon Aufforderungen, neue Lizenzmodelle anzunehmen und alte Applikationen zu registrieren. Ein Vorhaben, der die Bildungsstätten teuer zu stehen kommen könnte, benutzen sie doch teilweise gespendete Applikationen und Windows-Systeme, für die nun Lizenzen fällig wären. Die ersten Schulen haben bereits angekündigt, binnen der festgelegten Zeit von 60 Tagen die komplette Rechner-Architektur auf Linux zu migrieren.

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Kommentare (Insgesamt: 29 || Alle anzeigen )
Re: Windows alles gleich ? (Andreas Cordes, Mi, 15. Mai 2002)
Re: Herrlich (Ixi, Mi, 15. Mai 2002)
Tja... (Manuel, Di, 14. Mai 2002)
MS Office (odoggy, Di, 14. Mai 2002)
Re[2]: When a Banker jumps out of a window, (editier, Di, 14. Mai 2002)
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