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Mo, 10. Juni 2002, 21:37

Gesellschaft::Politik/Recht

Anti-GPL-Studie Online

Die Alexis de Tocqueville Institution stellte heute die umstrittene Studie allen Interessenten zum Download bereit.

Open-Source-Software ist unsicher. Bereits im Vorfeld der Veröffentlichung erlangte die Studie der Analysten-Gruppe ADTI große Aufmerksamkeit, behauptete doch das Unternehmen, Open Source sei unsicherer als proprietäre Anwendungen. Nun kann sich jeder über die Messverfahren informieren, die zu diesem Ergebnis geführt haben.

In seinem 31 Seiten starken Papier beschreibt Kenneth Brown, Präsident von Alexis de Tocqueville Institution (ADTI), die Gefahren, die von Open Source ausgehen. Aus diesem Grund schlägt der Autor vor, eine mögliche Migration auf eine Open-Source-Alternative zu überdenken und obwohl Brown ein Befürworter von Open Source sein will, empfiehlt er, von einer Umstellung der System-Architektur auf eine freie Alternative abzusehen. Vor allem ein Einsatz von Open-Source-Anwendungen in Behörden und der Verwaltung stelle nach Meinung des Autors ein enormes Sicherheitsproblem dar und gefährde die Staats-Geheimnisse.

Doch nicht nur die Sicherheit ist Brown ein großes Anliegen. Nach Meinung der Präsidenten blockiert Open Source die Forschung und Innovation. Alleine IBM, Sun und Microsoft geben Millionen von Dollar in die Entwicklung und Forschung. Open Source gefährde diese Investitionen und somit die Innovation. Ferner gefährde Open Source Arbeitsplätze.

Einen besonderen Augenmerk scheint Brown auf die GNU General Public License (GPL) zu legen und lässt keine Möglichkeit aus, um diese und ihre Väter anzugreifen. Nach Meinung des ADTI-Chefs ist Stallman ein »gefallener Held« ohne jeglichen Einfluss in der Community. Die von Stallman kreierte Lizenz ist veraltet und nicht überlebensfähig. Während Open Source ohne GPL existieren kann, ist die GPL so restriktiv, dass sie ohne Open Source zum Scheitern verurteilt ist. In vielen Passagen greift Brown nicht Open Source direkt, sondern die GPL und ihre Macher an.

Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass, obwohl das Papier Microsoft lobt und Windows in jeder Hinsicht als das wahre System hinstellt, die Firma oder das System nie direkt anspricht. So seien die Praktiken der Redmonder legitim nach Aussage des Päsidenten. Netscape ist nach Auffassung von Brown eine aggressive Firma, die Mitbewerber mit allen mitteln versucht hat auszuschalten. Die Kreation proprietärer Standards durch Netscape verhinderte die Expansion und Verbesserung des Internets.

Das komplette Papier kann von den Seiten des Unternehmens ab sofort in Form einer PDF-Datei heruntergeladen werden. (Danke an Christian für Hinweise.)

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