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So, 7. Juli 2002, 22:37

Gemeinschaft::Personen

Interview mit Richard Stallman

Golem.de führte ein Interview mit Richard Stallman über die Themen Linux, Hurd, und freie Software in Zeiten restriktiver Gesetzgebung.

Der Newsticker traf den Gründer der FSF (Free Software Foundation) und GNU am Rande des Berliner Forum Electronic Business. Über Hurd sagte Stallman, daß er zwar froh sei, daß Hurd mit dem ersten Release-Kandidat nun bald soweit sei, nicht froh sei er über die Zeitdauer der Entwicklung. Diese hätte GNU total unterschätzt. Bereits 1992 oder 1993 habe er überlegt, Hurd durch Linux zu ersetzen, doch wurde Linux damals als nicht portabel eingeschätzt. Zudem gefiel es Stallman nicht, daß Linux mehr dem Design von System V als BSD folgte. So wurde die Entwicklung von Hurd weitergeführt, was Stallman heute als möglichen Fehler sieht. Er selbst verwendet momentan Linux, wird jedoch vielleicht zu Hurd wechseln, wenn darin virtuelle Konsolen implementiert sind.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, daß mehr und mehr Patente und Gesetze die Entwicklung freier Software behindern. Hier muß man politisch vorgehen. In allen Punkten, die Stallman anspricht, geht es um die Freiheit, so auch in der Frage BSD-Lizenzen gegen GPL (BSD ist OK, aber die GPL ist nach Stallmans Ansicht besser) und Open Source gegen freie Software (Open Source vernachlässigt den eigentlichen Punkt, nämlich die Freiheit).

Stallman plädiert auch für digitale Zahlungssysteme. Ein solches System, das für ihn akzeptabel wäre, müßte auf freier Software basieren, vernünftige Nutzungsbedingungen haben und die Zahlung kleiner Beträge, z.B. 1 Euro, ohne großen Overhead ermöglichen. Dann würden auch viel mehr Leute als bisher einen finanziellen Beitrag zu GNU oder anderer freier Software leisten. (Dank an Falkmar Bodo Hinüber.)

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