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Do, 20. Februar 2003, 23:30

Streit um mICQ

Ein Streit zwischen dem Autor des beliebten ICQ-Clients mICQ und dem Betreuer des entsprechenden Debian-Paketes ist eskaliert, nachdem der Autor ein Debian-spezifisches »Osterei« in dem Programm versteckt hatte.

Martin Loschwitz, der das Debian-Paket erstellt hatte, informierte die Debian-Mailingliste von dem Vorfall. Demnach hatte er offenbar Streit mit dem Autor von mICQ, Rüdiger Kuhlmann. Es ging wohl um das Debian-Paket. Unbemerkt von Loschwitz schleuste der Autor in sein Programm eine Code-Passage ein, die den Start auf Debian-Systemen verhindert und eine Meldung bringt, daß er selbst auf www,micq.org ein besser funktionierendes Paket bereitstelle.

Loschwitz war aufgebracht, nachdem das Osterei entdeckt wurde, und verlangte die sofortige Entfernung des Paketes aus Debian-Unstable und gar das Hinzufügen von mICQ zur Liste der nicht in Debian aufnehmbaren Programme. Allerdings war er selbst mit Schuld an dem Problem, zum einen durch den Streit mit Kuhlmann, zum anderen dadurch, daß er die Änderungen Kuhlmanns nicht prüfte und das Paket in die Distribution gelangen konnte.

Ein großer Flamewar auf der Liste war die Folge. Doch am 15. Februar meldete sich Kuhlmann auf der Liste und erklärte, daß das Problem ausgeräumt sei. Der Osterei-Code sei aus dem Programm entfernt. Zudem einigten sich die Kontrahenten in einem Gespräch via ICQ gütlich.

Kuhlmann erklärte, daß seine Aktion lediglich gegen Loschwitz gerichtet war, dem er eine Lektion erteilen wollte. Doch das Vertrauen in mICQ ist fürs Erste etwas gestört. Das Paket wurde offenbar aus der Distribution entfernt und soll erst wieder hereingenommen werden, wenn eine gründliche Durchsicht des Quellcodes stattgefunden hat. Loschwitz wird die Betreuung des Debian-Paketes an jemand anderen abgeben.

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