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So, 23. Februar 2003, 20:48

Software::Distributionen::BSD

MicroBSD schließt nach Copyright-Verletzungen

Das freie Projekt MicroBSD soll massive Code-Anleihen bei OpenBSD gemacht und deren Copyright-Vermerke dabei ersetzt haben.

Dem OpenBSD-Projekt und seinem streitbaren Projektleiter Theo de Raadt paßte dies überhaupt nicht. Zwar ist der OpenBSD-Code frei, nach Meinung einiger sogar freier als der Linux-Kernel, doch für die Verwendung in eigenem Code muß der Copyright-Vermerk auf jeden Fall erhalten bleiben. Die MicroBSD-Entwickler haben mit ihren Änderungen also gegen das Copyright und damit gegen das Gesetz verstoßen.

Das Problem ist nicht neu. Theo de Raadt sagte, daß diese Copyright-Verletzungen bereits seit einiger Zeit bekannt waren, doch das MicroBSD-Team nicht kooperieren wollte. So habe man nun dem Projekt mit ernsten Konsequenzen gedroht und die Schließung von Teilen der Webseite verlangt.

Das MicroBSD-Team erklärte, bei den Copyright-Änderungen habe es sich um ein Versehen gehandelt und man habe erst durch de Raadts Mail vom Vortag zum ersten Mal davon erfahren.

Während zunächst davon die Rede war, den Code überarbeiten zu wollen, ist nun die MicroBSD-Webseite ganz geschlossen. Auf der Seite heißt es, daß das Projekt tot sei. Es fehle an Entwicklern und an der Motivation, nach dieser Erfahrung weiterzumachen.

Die ganze Diskussion ist im Archiv der Mailingliste openbsd-misc nachzulesen.

MicroBSD war der Versuch, eine sehr kleine und sichere freie BSD-Distribution zu kreieren. Der Großteil des Codes wurde dabei von OpenBSD übernommen.

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