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Mo, 24. Februar 2003, 10:55

Software::Kommunikation

Mozilla.org wird Fünf

Als Netscape Ende März 1998 die Sourcen des Netscape Navigators der Weltöffentlichkeit zugänglich machte, bewertete manch einer das Prinzip freier Software mit dem Erfolg des Open-Source-Browsers - der Grundstein von Mozilla wurde bereits im Februar gelegt, als Netscape Mozilla.org gründete und die Veröffentlichung der Sourcen versprach.

Fünf Jahre ist es her, als Netscape die Nutzer des eigenen Browsers in Kenntnis setzte, die Sourcen der Applikation nach einem Audit freigeben zu wollen. Den Grundstock des Projektes sollte eine Webseite bilden, die nach Aussage des Unternehmens "der zentrale Punkt" der Entwicklung darstellen sollte und Entwicklern eine Plattform für Downloads des Clients bieten würde. Nach damaliger Aussage des Linux-Schöpfers, Linus Torvalds, ermunterte Netscape viele Entwickler, qualitativ hochwertige Produkte für den End-User-Bereich zu kreieren. Eric S. Raymond stellte Netscape gar als "das erste Unternehmen, das die Stärke der Open-Source Strategie" für sich zu nutzen weiß, dar.

Über einen Monat sollte es noch dauern, bis Netscape am 31. März die Sourcen der Kommunikationssuite freigeben sollte. Die für Macintosh-, Unix-, und Windows-Systeme zugänglich gemachten Sourcen waren indes so weit von der Stabilität des heutigen Mozilla entfernt, dass ein möglicher Test einer Tortur glich. Das Unternehmen warnte gar vor dem Einsatz.

Knapp ein Jahr später veröffentlichte NeoPlanet den ersten Browser mit den neuen Gecko-Rendering-Engine, die das Herzstück des neuen Open-Source-Flaggschiffs bilden sollte. Der unter dem Namen NeoPlanet 5.0 Technology Preview veröffentlichte Browser war immer noch weit von der gewünschten Stabilität entfernt. Wie manch eine Publikation berichtete, ließ sich Gecko nicht zur Mitarbeit überreden. Lediglich die Nutzung des Rendering-Engine des Internet Explorers unter Windows brachte NeoPlanet die gewünschten Resultate.

Nach über anderthalb Jahren Chaos und Programmierung veröffentlichte das Team um Mozilla Ende Januar 2000 die erste Alpha-Version der Kommunikationssuite für FreeBSD, Linux, MacOS, OpenVMS und Windows 95/98/NT/2000. Das unter dem Namen Milestone 13 veröffentlichte Produkt überzeugte vor allem durch eine rasante Geschwindigkeit, hervorragende Unterstützung von Cascading Style Sheets und ein modernes Aussehen -- auch wenn zahlreiche Programmfehler und Abstürze die Geduld der Anwender strapazierten.

Im Juni 2002 sollte es dann so weit sein. Jahre nach Veröffentlichung der Quellen von Netscape stellten die Entwickler die erste stabile Version von Mozilla vor. So erhielt die freie Kommunikationssuite Funktionen, die man von einem modernen Browser erwartete. Neben dem Browser mit HTML 4.0, XHTML 1.0 und XML 1.0 beinhaltete das Software-Paket einen Mail- und einen IRC-Client. Die Benutzeroberfläche war zudem in hohem Maße konfigurierbar.

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