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Mi, 26. Februar 2003, 08:43

Zuviel Priorität auf Open Source?

Der amerikanische Philosoph John Searle vertritt die Ansicht, daß es viel wichtiger sei, daß die Daten, die durch ein Programm verarbeitet werden, offen sind, als das Programm selbst.

Searle ist durchaus ein Befürworter von Open-Source-Software. Deren Vorteile wie Qualität, Zuverlässigkeit, Langlebigkeit, begrenztes Risiko schätzt Searle sehr. Doch hat er schon Open-Soure-Programme gesehen, deren Daten so undurchsichtig waren, daß sie genausogut proprietär hätten sein können.

In dem ganzen Rummel um Open Source geht es nach Searls Meinung unter, daß offene Daten eigentlich das wichtigere Thema seien. Open Source bedinge nicht automatisch offene Daten und umgekehrt. Entscheidend sei, daß man die Daten, die in das Programm hineinfließen, und die, die ausgegeben werden, verstehe. Danach sei es lediglich schön, aber keinesfalls zwingend, wenn das bearbeitende Programm ebenfalls offen ist.

Searls verdeutlicht dies mit einem seiner bekanntesten Argumente, das wohl für immer mit seinem Namen verknüpft sein wird: Der Chinesische Raum. In diesem Gedankenspiel stellt man sich vor, man sitzt in einem geschlossenen Raum. Durch eine Öffnung erhält man Karten hereingereicht. Auf diesen stehen chinesische Schriftzeichen. Anhand einer genauen Arbeitsvorschrift erzeugt man in der Box daraus eine neue Karte mit chinesischen Schriftzeichen, die man durch eine zweite Öffnung nach draußen reicht. Für die Außenwelt entsteht der Eindruck, daß die Person in der Box Chinesisch lesen und schreiben kann, dabei wurden lediglich Regeln (Pattern Matching) ausgeführt.

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