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Fr, 7. März 2003, 14:03

Unternehmen

SCO Group verklagt IBM

Die vormals unter dem Namen Caldera bekannte SCO Group sorgt wieder für Schlagzeilen, indem das Unternehmen IBM wegen Linux-Unterstützung an den Pranger stellen will und dem Unternehmen den Klau geistigen Eigentums vorwirft.

Bereits in der Vergangenheit beauftragte das Unternehmen den prozesserprobten Anwalt David Boies, mögliche Lizenzansprüche an Linux prüfen zu lassen. Als Patentinhaber der UNIX-Technologie vertritt das Unternehmen die Auffassung, eine Vielzahl an Patenten zu besitzen, die den Kern von Linux betreffen, und hat demnach nach eigenen Aussagen »das Recht, seine Forderungen zu erzwingen«. Vor allem der System-V-Aufbau, der unter Linux zwar nicht verwendet wird, aber starke Ähnlichkeiten mit der SCO-Technologie hat, soll den Amerikanern eine Möglichkeit eröffnen, Lizenzen auf Linux-Systeme erheben zu dürfen. Ferner will SCO das binäre ELF-Format als eine Ableitung von COFF sehen.

Wie nun bekannt wurde, verklagt die SCO Group IBM auf eine Milliarde US-Dollar Schadensersatz. Was im ersten Moment nach einer Laune aussehen mag, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als die konsequente Fortsetzung der Patent-Anspruchsprüfung. So argumentiert die SCO Group, IBM habe die Rechte des Unternehmens verletzt und geistiges Eigentum von SCO geklaut. Ferner soll IBM das Geschäftsmodell von SCO, das Mitglied der United Linux Initiative ist, durch die massive Unterstützung von Linux geschädigt haben. Linux sei für das eigene UNIX-System keine Konkurrenz gewesen, bevor IBM das freie System unterstützt hat.

Eric S. Raymond sieht in der Vorgehensweise von SCO durchaus einen Leitfaden. Nach Meinung des Autors von »The Cathedral & the Bazar« testet das Unternehmen seine Ansprüche auf Linux. Anstatt mehrere Verkäufer von Linux zu verklagen, versucht die SCO Group, gleich einen Großen der Branche anzugreifen. Dies sei nach Meinung von Raymond einerseits klug, anderseits aber idiotisch. »Idiotisch, weil IBM mehr Rechtsanwälte und eine größere Patentmappe besitzt als jedes andere Unternehmen«, argumentiert Raymond. IBM sei aber kein Unschuldslamm und finde in der Linux-Gemeinschaft nicht so große Unterstützung wie ein gestandener Distributor.

Unterdessen bildet sich in der Community eine wachsender Unmut gegenüber SCO. Gleich mehrere Seiten riefen ihre Leser zum Boykott auf und fordern dazu auf, alte SCO-Lizenzen zurück zu geben. Raymond sieht gar einen akuten Grund zum Handeln. »Trotz ihrer Vorteile benötigt und verdient IBM unsere Unterstützung«, schreibt er. »Ich sage es nicht hauptsächlich, weil sie groß sind und ein wichtiger Verbündeter, sondern weil das, was SCO tut, ethisch falsch und zweifelhaft ist.«

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Kommentare (Insgesamt: 56 || Alle anzeigen )
Re: SuSE hat bereits Stellung genommen (nonobono, Mo, 19. Mai 2003)
Re[3]: Amnestie für Linux Piraten (Bodo, Mo, 10. März 2003)
Re[3]: geistiges Eigentum (ax, So, 9. März 2003)
Re: Microsoft könnte SCO kaufen!!!! :( (TuX, So, 9. März 2003)
Dann Gute Nacht . . . (TuX, So, 9. März 2003)
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