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Mi, 14. Mai 2003, 22:38

Keine gezielte Open-Source-Förderung mehr bei BMWi

Wie der Nachrichtenticker Heise berichtet, zieht sich das Wirtschaftsministerium aus der gezielten Open-Source-Förderung zurück.

»Das Bundeswirtschaftsministerium will Einzelprojekte im Bereich freier Software nicht mehr gezielt fördern«, berichtet der Ticker. »Auch die millionenschweren Pläne zum Ausbau des Gnu-Privacy-Projekts (GnuPP) auf Basis der freien Verschlüsselungssoftware GnuPG sind auf Eis gelegt worden.«

Das Wirtschaftsministerium will zwar Open Source weiterhin präferieren, indem der Wettbewerb zwischen freier Software und proprietären Applikationen verstärkt wird, Projekte aber nicht mehr gezielt gefördert werden. Dazu sollen die Förderkriterien für Softwareprojekte allgemeiner gehalten werden, so dass Open Source nicht mehr gezielt unterstützt werden muss, sondern eine gleichberechtigte Chance bei öffentlichen Ausschreibungen bekommt. Nach Meinung von Ulrich Sandl, Referatsleiter IT-Sicherheit im Bundeswirtschaftsministerium, sind »Förderprogramme häufig per se auf Microsoft ausgerichtet«. Dies soll aber in Zukunft gerade geändert werden. Nach Meinung von Sandl gibt es keine »geschlossene Open-Source-Strategie der Bundesregierung und der Länder«. »Linux sei aber "ein gutes Druckmittel", um auch Microsoft auf offene Schnittstellen und Standards zu verpflichten«, zitiert Heise den Referatsleiter. »Wir kriegen jetzt alles frei Haus, was wir uns früher nicht einmal zu wünschen gewagt haben«, sagte Sandl und meinte wohl das erweitere Shared-Source-Programm des US-amerikanischen Konzerns und die jüngst (wieder) gewährten Rabatte bei Lizenzverhandlungen.

Das Wirtschaftsministerium hatte bereits Ende 1999 angekündigt, Open Source gezielt zu unterstützen. Mit der Förderung von GnuPG als Beispiel sollte nach damaligen Aussagen des Ministeriums sichergestellt werden, dass Privatanwendern sowie kleinen und mittelgroßen Firmen eine sichere Verschlüsselungs-Software für einen angemessenen Preis zur Verfügung steht. Das Projekt sollte so lange finanziert werden, bis es genügend Gewinn erwirtschaftet, um sich selbst zu tragen. Ferner unterstützt BMWi auch BerliOS, einen Spin-Off des Fraunhofer-Instituts. BerliOS ist eine Initiative zur Unterstützung und Verbreitung von Open-Source- bzw. freier Software.

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Kommentare (Insgesamt: 47 || Alle anzeigen )
Re[2]: BMWi ist halt auch Pleite - wie der Rest de (crollide, Mo, 19. Mai 2003)
Re[2]: schon komisch (NOVE, Sa, 17. Mai 2003)
Re: schon komisch (CE, Sa, 17. Mai 2003)
Re: schon komisch (AZ, Fr, 16. Mai 2003)
Re: schon komisch (hahaha, Fr, 16. Mai 2003)
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