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Mo, 11. August 2003, 19:47

Unternehmen

Tool zur Entfernung des SCO-Codes

Wie der Software-Hersteller Aduva bekannt gab, enthält die neueste Version der Deployment-Software Onstage neben Standard-Features zur Verwaltung von Linux-Server-Umgebungen auch eine Funktion, um den umstrittenen SCO-Code in Red Hat- und Suse-Distributionen zu erkennen und zu entfernen.

Das Unternehmen war es müde, sich mit den Forderungen von SCO auseinander zu setzen und Kunden die richtige Vorgegensweise zu erklären, so Aduva auf der Linux World Expo letzte Woche in San Francisco. Grund genug für die Firma, ihre Deployment-Software um eine fast schon sensationelle Funktion zu erweitern. Nach Aussagen des Unternehmens arbeiteten Entwickler von Aduva mehrere Wochen an einer Erweiterung für Onstage 2.0, die es ermöglicht, den fraglichen und von SCO als illegal eingestuften Code »zu finden, zu identifizieren und automatisch zu ersetzen«. Im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung oder gar Niederlage will das Unternehmen die Funktionalität ebenfalls in das kostenlose SoundCheck-Tool einbinden, das potentielle Probleme in Red Hat- und SuSE-Distributionen aufspüren kann.

Die um das neue Feature ergänzte Software-Suite dürfte vor allem Interesse von Firmen wecken, die erst kürzlich zu Zahlungen von Lizenzen seitens SCO verdonnert wurden. Da SCO allerdings die umstrittenen Codezeilen bislang nicht der Öffentlichkeit vorgestellt hat, ist das Feature mit viel Skepsis zu betrachten. Ferner sollte man sich die Frage stellen, geht man von Annahme aus, dass Aduva die fraglichen Stellen kennt, wie es das Unternehmen schaffte, das Multiprozessing-System im Kernel gegen ein neues auszutauschen.

Unterdessen lehnen immer mehr Firmen SCOs Forderungen schärfstens ab. Weta Digitals, ein Betreiber von Rendering-Farmen für die Filmproduktion, und die Massey Universität wollen die von SCO geforderten Lizenzgebühren für vermeintliches Urheberecht an Linux nicht zahlen. So betreibt die Massey Universität einen Beowulf-Cluster mit 132 CPUs. Wie der für Parallel-Computing zuständige Direktor Chris Messom bekannt gab, müsste die Universität bereits für das Einführungsangebot 97.875 USD berappen - eine Summe, die undenkbar ist. Noch schlimmer dürfte es Weta Digital treffen. Das Unternehmen beitreibt eine Rendering-Farm mit über 2000 CPUs, die Weta Digital stolze 1,5 Millionen USD an Lizenzgebühren kosten würde. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass viele der betroffenen Unternehmen auf Zeit spielen. Man werde abwarten, was die US-Gerichte entscheiden. (Dank an Reiner Schischke.)

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Kommentare (Insgesamt: 40 || Alle anzeigen )
Re[2]: »zu finden, zu identifizieren und automatis (Maggux, Mi, 13. August 2003)
Re: repeat rätselhaft until judgement day (Gerhard, Di, 12. August 2003)
Re[3]: welcher sco code (Lin, Di, 12. August 2003)
Re[3]: Komisch.. (Geprüfte Sicherheit, Di, 12. August 2003)
repeat rätselhaft until judgement day (Schallplatte, Di, 12. August 2003)
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