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Do, 28. August 2003, 06:29

Unternehmen

Amerikanische User holen zum Gegenschlag gegen SCO aus

Eine in der Bay Area gegründete Initiative will juristisch gegen die von SCO versendeten Rechnungen vorgehen.

So bittet die in Kalifornien angesiedelte Gruppe (Sacramento) alle Firmen und Personen, die eine »Rechnung« von SCO erhalten haben, diese nicht in den Mülleimer zu werfen, sondern eine Kopie zu erstellen und diese an die Organisatoren der Aktion zu senden. Bereits in naher Zukunft sollen alle Ansprüche kollektiv juristisch bewertet und an ein Gericht zwecks einer Klage wegen Betrug weitergeleitet werden. Eine Mailingliste soll über die anstehenden Aktionen informieren und zum Austausch von Informationen zwischen den betroffenen Unternehmen oder Personen dienen. »Sobald sie falsche Ansprüche gelten machen wollen, um zu versuchen, Geld von jedermann zu erhalten, tun sie etwas, das mindestens rechtlich fraglich ist«, so die Organisatoren.

SCO hatte vor knapp einem Monat die Preise ihrer Lizenzen bekannt gegeben und erklärt, wegen »geklauter« Passagen im Linux-Kernel Lizenzansprüche vor allem gegen Firmen geltend machen zu wollen. Satte 1399 USD pro Prozessor soll es den zwei Millionen potentiellen Kunden von SCO wert sein, das »unautorisierte Unix-Derivat« Linux auf einem Server mit mehreren Prozessoren einzusetzen. Server-Systeme sind nach Prozessoranzahl gestaffelt. Damit erwirbt der Kunde das Recht auf die Nutzung des vermeintlichen geistigen Eigentums von SCO im Linux-Kernel 2.4 und 2.6. Die Lizenz bezieht sich nur auf binäre Formate und greift nur bei Unternehmen. So will SCO nach früheren Angaben von Chris Sontag, Senior Vice Präsident und General Manager von SCOsource, »Firmen helfen, Linux in einer legal und voll bezahlten Weise einzusetzen und dabei unter dem Schutz der SCO-Rechte zu stehen«.

Während amerikanische Unternehmen durchaus mit einer freundlichen Aufforderung zur Zahlung rechnen können, sieht die Lage in Europa noch anders aus. Die hiesige SCO-Vertretung hatte bereits versichert, mit diesen Forderungen »nichts zu tun« zu haben. Die anwaltliche Vertretung von SCO täte nach eigenen Angaben alles, um sich an jene Gerichtsbeschlüsse zu halten, die das Unternehmen zwingen, jede weitere Rufschädigung an Linux und seinen Nutzern zu unterlassen.

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