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Di, 2. September 2003, 10:02

Unternehmen

Ferner Osten ein schweres Pflaster für Microsoft

Laut einem Bericht von Spiegel-Online planen Japan, China und Südkorea die Entwicklung eines Ersatzbetriebssystems für Windows.

Nicht nur der Chefvisionär bei Microsoft, Bill Gates, sondern auch der US-Finanzminister John Snow dürfte zunehmend mit Sorgen auf den asiatischen Raum blicken. Nach Schätzungen des Marktforschungsunternehmens Gartner werden in China ansässige Unternehmen im Jahr 2007 mit IT-Dienstleistungen einen Umsatz von rund 27 Milliarden Dollar erzielen. In Indien werden in diesem Jahr Gartner zufolge voraussichtlich 13,1 Milliarden Dollar mit IT-Dienstleistungen eingenommen. Verständlich sind deshalb die Reaktionen manch eines Unternehmens, das um die Gunst der Herrscher im Reich der Mitte buhlt und seine Produkte marktgerecht platzieren will.

Ein Unternehmen sollte allerdings dieser Tage besorgter als alle andere Richtung Peking, Tokio und Seoul schauen. Waren in der Vergangenheit vor allem europäische Länder, allen voran Deutschland, Garanten für positive Linux- und schlechte Microsoft-Nachrichten, so könnte das Geschehen schon bald eine dramatische Wende nehmen. Immer öfter liebäugeln Staaten des Fernen Ostens mit einer Alternative zu Windows. Spätestens seit dem chinesischen Vorpreschen, Linux in allen Behörden vorzuschreiben, dürfte auch der letzte Zweifler über die Vorgänge in China keine Illusionen mehr haben.

Gleich mehrere Millionen bestehender Kunden könnte Microsoft einbüßen, gelänge es Japan, China und Südkorea, die angestrebten Pläne in die Tat umzusetzen. Demnach planen die asiatischen Staaten eine Alternative zu Microsoft und wollen damit ihre Abhängigkeit vermindern, die bereits von China heftigst kritisiert wurde. Bereits morgen soll Japans Handelsminister Takeo Hiranuma das Vorhaben in Bewegung bringen und am Rande des Asean-Bündnisses den Wirtschaftsministern von China und Südkorea konkrete Schritte für die Entwicklung einer Windows-Alternative präsentieren. Unterstützt werden soll das Vorhaben zudem von Technologiefirmen und Branchenführern wie Toshiba, Sharp, NEC Hitachi und Fujitsu. Auch mehrere Universitäten sollen an den Plänen beteiligt sein.

Wie China versichert auch nun Japan, keine ausländischen Firmen torpedieren zu wollen, sondern lediglich die eigenen Interessen und die eigene Sicherheit in den Vordergrund zu stellen. Es sei wichtig, an Alternativen zu arbeiten, denn "Microsoft Windows dominiert überall, obwohl die Leute auch andere Produkte testen wollen", so ein Sprecher der japanischen Regierung.

Ob es sich bei der Alternative um Linux handelt steht noch nicht fest, obgleich viele Beobachter dieses Szenario als das wahrscheinlichste betrachten. Ein konkreter Entwicklungsplan soll nach Angaben der japanischen Tageszeitung "Asahi Shimbun" erst Mitte September festgelegt werden.

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Kommentare (Insgesamt: 54 || Alle anzeigen )
... (..., Di, 16. September 2003)
wird immer besser im fernen Osten (Tom, Mi, 3. September 2003)
Re[2]: was wird draus? (Heiko P., Mi, 3. September 2003)
Re[3]: Sicherheit Leute (Thorsten M., Mi, 3. September 2003)
Re[4]: Sicherheit Leute... (schnapsflasche, Mi, 3. September 2003)
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