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Mo, 6. Oktober 2003, 15:28

Software::Spiele

Sun: Von »troubled« zu »doomed«

Noch im Juli hatte Sun einen Gewinn von zwölf Millionen Dollar für das Quartal ausgewiesen, doch von solchen Ergebnissen kann der Hersteller im Moment nur träumen.

So vermieste der Soft- und Hardware-Hersteller am Montag letzter Woche die Stimmung vieler Händler an der Nasdaq: Wegen einer aufgeschobenen Steuerzahlung in Höhe von 1,05 Milliarden Dollar muss Sun Microsystems die jüngst bekannt gegebenen Quartalsergebnisse massiv nach unten schrauben. Laut Sun ist demnach ein Verlust von 1,039 Milliarden Dollar oder 0,32 Dollar je Aktie angefallen. Für das Ende September endende erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2004 erwartete Sun sogar einen Verlust zwischen 0,07 und 0,10 Dollar je Aktie. Die bisherige durchschnittliche Analystenschätzung lag bei einem Verlust von 0,02 Dollar je Aktie.

Prompt meldeten sich Analysten zu Wort. So empfehlen die Aktienexperten der »EURO am Sonntag«, die Aktie von Sun Microsystems zu verkaufen. Die Rating-Agentur Moody's stufte Suns Kreditwürdigkeit auf Baa3, dem untersten Investment-Grad, herab. Zahlreiche Analysten folgten und haben die Aktie ebenfalls herabgestuft.

Suns Probleme sind nach Meinung von Eric S. Raymond auch Probleme der Open-Source-Gemeinschaft. Nach seiner Meinung hat Sun die Linie zwischen »troubled« (»mit Problemen belastet«) und »doomed« (»dem Untergang geweiht«) nach der Herabstufung überschritten. »Das ist eine traurige Nachricht für die Open-Source-Gemeinschaft und wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie wir damit umgehen sollen«, so Raymond. Für den Autor des Essays »The Cathedral and the Bazaar« sieht die Zukunft des Unternehmens eher trist aus. Dies wirft für ihn die Frage auf, was OpenOffice.org oder Java ohne Sun anfangen werden. Ohne die Unterstützung eines großen Unternehmens werden es beide Projekte schwer haben und so mutmaßt Raymond, dass einzig IBM die Kraft hätte, beide Technologien zu schultern. »Niemand sonst ist wirklich in der Position, dies zu tun«, so Raymond. Das bringt allerdings andere Sorgen zu Tage. »Ist es wirklich gut, wenn IBM in jedem Bereich eine Leitfunktion hat?«

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