Login
Newsletter
Werbung

So, 23. November 2003, 17:20

Software::Distributionen::Fedora

Namensstreit um Fedora

Das Fedora-Projekt der Cornell Universität und der Universität Virginia fühlt sich von Red Hats Markenansprüchen auf den Namen Fedora bedroht.

Red Hat hatte sich erst vor kurzem vom Distributions-Geschäft für Privatanwender abgewandt und unter dem Namen Fedora ein Projekt aus der Taufe gehoben, das von der internationalen Gemeinschaft der Open-Source-Benutzer weiter entwickelt werden soll. Den Namen Fedora übernahm man von dem Projekt Fedora Linux, das zusätzliche RPM-Pakete für Red Hat erstellt hatte und mit Red Hat fusionierte.

Der Name wurde beibehalten, obwohl es Red Hat bekannt war, daß es das gleichnamige Cornell und Virginia Fedora-Projekt gab. Das Fedora-Projekt wurde 1998 gegründet und ist ein umfangreiches Verwaltungssystem für im Web veröffentlichte Objekte. Es ist ein freies Projekt (Mozilla Public License) und erschien im Mai 2003 in Version 1.0. Aktuell ist Version 1.1.1.

Aufgrund der Markenansprüche von Red Hat befürchten die Entwickler nun, daß ihre Rechte in Bezug auf die Verwendung des Namens Fedora eingeschränkt werden könnten. Dies wollen sie nicht hinnehmen, da sie ihrer Meinung nach die älteren Rechte an dem Namen haben. Die Vorgehensweise von Red Hat sei nicht mit dem Open-Source-Gedanken vereinbar. Durch die Verwechslungsgefahr des Namens entstünden außerdem Kosten.

Das Team hat nach eigenen Angaben mit Red Hat über das Problem verhandelt, jedoch sei Red Hat nicht zu Zugeständnissen bereit gewesen. Daher werden jetzt rechtliche Schritte erwogen. Red Hat soll angeblich kein Problem mit dem Anspruch auf die Marke Fedora sehen. Verschiedene Publikationen zitieren Mark Webbink von Red Hat, der der Ansicht ist, daß es keine Auswirkungen auf das Fedora-Projekt geben würde. »[Das] bedeutet in keiner Weise, daß wir das einschränken können, was das UVa-Cornell-Projekt hat.« Das Fedora Projekt und Fedora Linux seien in unterschiedlichen Bereichen angesiedelt. Die Verwechslungsgefahr sei gering.

Die Auseinandersetzung erinnert an den Streit zwischen dem Mozilla-Projekt und dem freien Datenbank-Projekt Firebird. Mozilla wollte den Browser Phoenix, der zum Standardbrowser in der nächsten Version der Mozilla-Suite werden soll, in Firebird umbenennen. Denn der Name Phoenix war äußerst ungeschickt gewählt, da es bereits zahlreiche Projekte und Produkte dieses Namens gab. Doch auch der neue Name war bereits von der aus Interbase entstandenen freien Datenbank Firebird belegt. Erst nach heftigen Diskussionen lenkten die Entwickler teilweise ein und nennen den Browser seither »Mozilla Firebird« (Dank an Andreas Wozniak.)

Werbung
Kommentare (Insgesamt: 26 || Alle anzeigen )
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung