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Do, 1. April 2004, 10:21

Software::Entwicklung

Novell: XTK soll Lücken zwischen Toolkits schließen

Novell hat für die zukünftige Desktoplösung die Entwicklung des XTK (Crossing Toolkit) begonnen.

Wie sich letztlich herausstellte, plant Novell nicht den alleinigen Einsatz von Trolltechs Qt in zukünftiger Software, da letztendlich ohnehin die Benutzergemeinschaft entscheide, welches Toolkit mit welchem Desktopsystem die höchste Zuwendung gewinne und es deshalb zwecklos sei, den Anwendern eine bestimmte Umgebung aufzuzwingen. Deshalb werde Novell beide Toolkits gleichermaßen unterstützen. Viel wichtiger sei ein Standard, der die Zusammenarbeit zwischen den Applikationen ermöglicht. Novell beruft sich dabei auf die Organisation FreeDesktop.org.

Um auf jeden Fall auf der Seite der Benutzer zu sein und diesen einheitliche Applikationen zu liefern, wird XTK in Zukunft die Basis für Novells Entwicklungen. Das Crossing Toolkit (XTK) schafft dabei eine Schnittstelle zwischen GTK und Qt. Es handelt sich hierbei um ein Toolkit, welches zur Darstellung der Fensterelemente sowohl GTK als auch Qt verwenden kann. So sollen Programme, die mit dem XTK entwickelt werden, sowohl als Qt- als auch als GTK-Anwendung einsetzbar sein. Damit die bestehenden Anwendungen jedoch nicht auf das Crossing Toolkit portiert werden müssen, bietet dieses Schnittstellen, die wahlweise zu Qt oder zu GTK kompatibel sind. Es handelt sich jedoch nicht nur um einen Wrapper, der GTK-Funktionen in Qt-Headern verpackt und umgekehrt - es ist ebenfalls die Möglichkeit gegeben, XTK mittels des LD_PRELOAD Mechanismus vor den eigentlichen Toolkit-Bibliotheken zu laden. Dies bedeutet, dass GTK-Anwendungen sogar ohne eine notwendige Neukompilierung mit Hilfe von Qt darstellbar sind. Selbiges gilt auch umgekehrt.

Wenn XTK die vollständige Kompatibilität zu beiden APIs behält, wären ohne weiteres auch alle Sprach-Anbindungen beider Toolkits nutzbar. So könnten GTK-Anwendungen mit Hilfe der Qt-API programmiert werden oder Qt-Anwendungen mittels der GTK C++-, Ruby- oder Common LISP-Anbindung. Ob diese Kompatibilität zu beiden APIs auf Dauer aufrecht erhalten werden kann, ist fraglich, da sowohl GTK als auch Qt der ständigen Weiterentwicklung unterliegen.

Mit dem Einsatz des Crossing Toolkits erhofft sich Novell, seinen Benutzern das beste aller zur Verfügung stehenden Applikationen mit einem einheitlichen Look&Feel zur Verfügung zu stellen. Die Fertigstellung von XTK könnte auch in Zukunft die Kluft zwischen KDE und GNOME vermindern, da nun keine der beiden Desktopumgebungen mehr zwangsläufig an seine Bibliotheken gekoppelt ist. Aussagen von Novell zufolge ist jedoch eine eigene Desktopumgebung in XTK geplant, die standardmäßig mit SuSE Linux zum Einsatz kommen soll. GNOME und KDE blieben aber weiterhin in der Distribution enthalten. Welches Toolkit XTK als Voreinstellung zur Darstellung der Programme verwendet wird, oder ob gar eigene Darstellungsroutinen verwendet werden, ließ Novell zunächst offen.

Die Pläne und Spezifikationen zu der neuen Entwicklung finden sich sich einem PDF, welches sich im Developer-Abschnitt der Novell Homepage befindet: http://developer.novell.com/ndkservlets/ndkdownload?filename=xtk.pdf&logentry=external (Achtung! Aprilscherz!)

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Kommentare (Insgesamt: 28 || Alle anzeigen )
Kimp, Gonqueror und Co (andih, Do, 1. April 2004)
Re[6]: Hat jemand das Dokument schon gelesen? (Jochen P., Do, 1. April 2004)
Re[2]: Was heisst es jetzt? (anonymous, Do, 1. April 2004)
Re: Hat jemand das Dokument schon gelesen? (cobold, Do, 1. April 2004)
Re: ein zukunftsweisendes vorhaben (kdekiller, Do, 1. April 2004)
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