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Mo, 10. Mai 2004, 13:04

Unternehmen

SCO in Nöten

Mit dem Ausstieg der Royal Bank of Canada und der Schließung des für Ost-Europa zuständigen Büros verengt SCO weiterhin seine Geschäftsfelder.

Der Urheberrechtsstreit um das freie Betriebssystem Linux zwischen dem amerikanischen IT-Konzern IBM, dem Softwarehersteller SCO und der Linux-Community geht in eine neue Runde. Wie am 7. April bekannt wurde, zog sich der bislang zweitgrößte Investor von SCO, die Royal Bank of Canada (RBC), aus dem Geschäft zurück. Unmittelbar nach Börsenschluss verkündete die Bank, zwei Drittel ihres SCO-Aktienbesitzes an BayStar Capital, den nach wie vor größten Investor, verkaufen zu wollen. Ferner wird die RBC ihre verbliebenen 10.000 Anteilsscheine in Stammaktien umwandeln, die an der Börse verkauft werden können. Damit dürfte das in Lindon, Utah beheimatete Unternehmen SCO seinen zweiten wichtigen Geldgeber verloren haben.

Als der Risiko-Kapitalgeber BayStar im Herbst letzten Jahres stolze 50 Millionen Dollar in SCO pumpte, machte das weltweit Schlagzeilen und so schien das medienpräsente Unternehmen für seinen juristischen Feldzug gewappnet zu sein. BayStar erhoffte sich offenbar satte Renditen und SCOs Aktien stiegen. Interpretiert man die Börsenbewertung allerdings als Indiz für SCOs Chancen, am Markt erfolgreich seine Sicht der Dinge durchsetzen zu können, sieht die Zukunft für SCO eher düster aus: Seit dem Herbst 2003 bewegt sich das Papier mehr oder minder kontinuierlich abwärts. Kaum verwunderlich deshalb, dass BayStar die Reißleine zog und erst vor kurzem mit einem Ausstieg aus SCO drohte und SCO aufforderte, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Damit wollte der Kapitalgeber, so Branchenbeobachter, seine Gelder wieder loseisen, was in Anbetracht der jüngsten Entwicklung an Dringlichkeit verloren haben dürfte. Nach der Übernahme der RBC-Aktien ist nun BayStar in der Lage, alleine die Strategie von SCO zu bestimmen.

Eine neue Entwicklung zeigt sich auch abseits der bekannten Felder. Wie der polnische Ticker networld.pl berichtet, schloss SCO bereits Ende April die für das Geschäft in Ost-Europa zuständige Büro in Warschau. Für das Geschäft in Polen soll nun die deutsche Niederlassung des Unternehmens verantwortlich sein. Alexander Sirotin, bisheriger Country Manager, wird mit seinem neuen Unternehmen LUXOS (Linux UniX Operating Systems) laut einem Bericht von Linux.pl eine Migration von SCO auf SUSE anbieten.

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Kommentare (Insgesamt: 39 || Alle anzeigen )
Re[2]: kleine Unix-Geschichte (einELCH, Do, 13. Mai 2004)
Re[2]: SCO & die Aktie (einELCH, Mi, 12. Mai 2004)
Re: SCO & die Aktie (Karsten, Di, 11. Mai 2004)
Belpp (joj, Di, 11. Mai 2004)
Re: kleine Unix-Geschichte (Jens, Di, 11. Mai 2004)
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