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Do, 3. Juni 2004, 10:25

»Linux für München wird funktionieren«

Die Münchner Grünen halten die Umstellung der Rechnerstruktur auf Linux und Open Source-Anwendungen bis Ende 2008 zeitlich, organisatorisch und technisch machbar.

Ein Jahr lang wurden Migrations-, Schulungs- und Kommunikationsstrategien erstellt und nicht zuletzt der Basis-Client für die Arbeitsplatz-Computer definiert und getestet. Nun steht laut einer Mitteilung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen/rosa liste der Plan fest. Involviert waren dabei unter anderem IBM und SUSE. Demnach unterstützen alle städtischen Referate das LiMux-Projekt und halten die Migration für zeitlich, organisatorisch und technisch machbar. Die Umstellung auf Linux und Open Source-Anwendungen soll bis Ende 2008 abgeschlossen sein.

Am 16. Juni 2004 wird der Stadtrat endgültig darüber entscheiden, ob und wie sich die Münchner Verwaltung von Windows löst und zur Open-Source-Software wechselt. Jens Mühlhaus, IT-Sprecher der Fraktion, fordert jetzt alle Beteiligten auf, fest an einem Strang zu ziehen: »Die Welt schaut nach München. Die strategische Entscheidung für Linux vor einem Jahr hat der bayerischen Landeshauptstadt schon jetzt einen unschätzbaren Imagegewinn eingebracht. Die erfolgreiche Umsetzung ist jetzt Pflichtprogramm und Chance zugleich. Pflicht, weil jetzt sowohl die Open Source-Gemeinde, wie auch die "Fenster"-Freunde wie gebannt nach München schauen werden und die Umsetzung in der Münchner Verwaltung weltweite Auswirkungen auf die IT-Entwicklungen haben wird. Chance, weil München mit diesem Projekt einer wichtigen Zukunftsbranche neue Impulse und eine Heimat bieten kann.«

Obgleich die Grünen die Migration auf das neue Betriebssystem weiterhin ausdrücklich unterstützen, warnen sie vor einem weiteren Riesen. »Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir nicht den einen Monopolisten loswerden wollen, indem wir uns dem nächsten globalen Riesen verschreiben«, so Stadtrat Jens Mühlhaus in Richtung IBM. »Im Laufe der Migration werden viele kleine und nicht so kleine Fachanwendungen und Speziallösungen benötigt. Die kleinen und mittelständischen IT-Firmen, die in München und der Umgebung ansässig sind, haben ein großes Know-How auch und gerade im Open Source-Bereich. Diesen Schatz gilt es zu heben, zugunsten des Projekts und zugunsten des IT-Standorts München. Denn wenn das Münchner LiMux-Projekt erfolgreich ist, kann dieser Erfolg auch exportiert und verkauft werden.«

Um der Münchner Bevölkerung die Migration schmackhaft zu machen, haben die Münchner Grünen ähnlich den Wiener Kollegen eine Linux-CD aufgelegt, die man ohne Installation auf jedem Rechner testen kann. Die als Grundlage für die Linux-CD verwendete Linux-Distribution SoL 18.00 wurde von dem österreichischen Software-Entwicklungs-Unternehmen antitachyon entwickelt. Die Linux-CD kann ab sofort beim Stadtbüro der Grünen gegen eine Schutzgebühr von einem Euro bestellt werden.

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