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Mo, 14. Juni 2004, 23:34

Unternehmen

Weitere Rückschläge für die SCO Group

Die SCO Group mußte weitere Rückschläge in ihren laufenden Gerichtsverhandlungen hinnehmen und einen satten Quartalsverlust bekannt geben.

»Die Resultate decken sich mit den Erwartungen«, verkündet SCO vollmundig in der Ankündigung der Geschäftszahlen für das vergangene Quartal. Nachdem der Hauptinvestor BayStar ausgestiegen war, hatte SCO diese Bekanntgabe auf den 10. Juni verschoben.

Die Zahlen, die SCO nun vorlegen mußte, sprechen eine klare Sprache. Die Einnahmen lagen nur noch bei 10 Mio. US-Dollar, davon entfielen ganze 11.000 USD auf SCOSource-Lizenzeinnahmen. Abzüglich der Kosten blieben 3,679 Mio. USD an Einnahmen, denen Ausgaben von über 18 Mio. USD gegenüberstehen, was einen Verlust von fast 15 Mio. USD ergibt. Noch verfügt die SCO Group laut ihrer Bilanz über 45 Mio. USD auf dem Konto, denen aber auch Verbindlichkeiten von mindestens 34 Mio. USD gegenüberstehen. Schon im vorigen Quartal hatte die SCO Group 2,3 Mio. USD Verlust verbuchen müssen.

Auch vor Gericht sieht es nicht gut aus für die SCO Group, die für ihre lautstarken Behauptungen, sie habe das Copyright auf den UNIX-Code und Linux enthalte widerrechtlich Teile dieses Codes, nach wie vor nicht den geringsten ernstzunehmenden Beweis vorgelegt hat. Ein Antrag, die Gegenklage von IBM, soweit sie Patente von IBM betrifft, von dem Hauptverfahren abzutrennen, wurde vom Richter abgelehnt. SCO erhält lediglich etwas mehr Zeit, aber das war wohl das letzte Mal. Der Richter nahm sich die Einwände von IBM zu Herzen, nach denen SCO lediglich auf Verzögerungen aus sei, um mehr FUD zu verbreiten.

So wird das Verfahren SCO gegen IBM erst am 1. November 2005 beginnen. Bis dahin können alle Ansprüche von SCO als nichtig angesehen werden, und nur wenige glauben noch, daß danach noch irgendwelche Ansprüche bestehen werden.

In der Zwischenzeit muß SCO erst einmal beweisen, daß es überhaupt Rechte an dem UNIX-Code besitzt. Novell, neu erstandener Linux-Verfechter, ist der festen Auffassung, diese Rechte nach wie vor zu besitzen, wogegen SCO geklagt hat. In diesem Verfahren hat der Richter über mehrere Anträge entschieden. Ein Antrag von Novell, das Verfahren einzustellen, wurde abgelehnt. Der Richter sieht wenig Chancen, daß die SCO-Klage Erfolg hat, doch sei es zu früh für eine Einstellung. Allerdings muß SCO binnen 30 Tagen glaubhafter als bisher darlegen, daß tatsächlich finanzieller Schaden durch Novells Verhalten entstanden ist. Ein Antrag von SCO, das Verfahren nach Utah zu verlegen, wurde abgewiesen - es bleibt bei dem Bundesgericht.

Indessen hat SCO wohl Angst, der Aktienkurs könne weiter abstürzen. Die Börsen in Berlin, Stuttgart und Frankfurt wurden aufgefordert, die SCO-Aktie aus dem Handel zu nehmen. Die Aktie sei ohne Wissen und Genehmigung von SCO dort gehandelt worden. Die Reaktion von SCO sei daher ganz normal und entspreche dem, was andere US-Firmen in diesen Fällen taten.

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