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Mi, 14. Juli 2004, 10:11

Gesellschaft::Politik/Recht

Linux Standard Base 2.0 in Vorbereitung

Die öffentliche Review-Phase für Version 2.0 der Linux Standard Base ist beendet und eine Freigabe der Spezifikation wird in Kürze erwartet.

Die Linux Standard Base (LSB), mittlerweile Bestandteil der Free Standards Group, entwickelt und fördert Standards im Linux-Umfeld, die vor allem Herstellern von Drittsoftware ermöglichen sollen, ihre Software unabhängig von einer bestimmten Linux-Distribution zu entwickeln. Denn bei hunderten von existierenden Distributionen wäre der Aufwand, die Software auf all diesen lauffähig zu halten, zu groß, auch wenn tatsächlich vielleicht nur zehn Distributionen für die Hersteller relevant sind.

Alle wichtigen Distributionen sind zur aktuellen Version 1.3 der LSB konform. Nun steht mit LSB 2.0 ein größerer Update an. LSB 2.0 wird einen Kern von Spezifikationen enthalten, der durch »Module« erweitert werden kann. So wird es möglich, neue Standards beispielsweise auch für vertikale Märkte leichter hinzuzufügen.

LSB 2.0 wird außerdem erstmals ein C++ Application Binary Interface (ABI) enthalten, worauf die Industrie schon lange gewartet hat. LSB 2.0 wird die Definitionen auf die CPU-Architekturen PPC64 und AMD 64 ausweiten. Neben der Spezifikation wird es wiederum eine Toolsammlung geben, die Testsuites, eine Entwicklungsumgebung und Dokumentation umfasst, sowie eine Referenz-Implementierung.

Einigen Beobachtern geht die Standardisierung durch die LSB nicht weit genug. Da es nur ein Windows gebe, aber viele Linux-Distributionen, könne das Software-Hersteller abschrecken. Ted Ts'o, langjähriger Linux-Hacker und Mitglied des Vorstandes der Free Standards Group, hält aber ein einheitliches Linux nicht für machbar. Die Bemühungen, die Programmierschnittstellen wie POSIX zu standardisieren oder eine Referenz-Implementierung zu entwickeln, hätten nicht funktioniert, so Ts'o. Er bezieht dies allerdings auf die kommerziellen UNIXe und die Hersteller proprietärer Software. Davon abgesehen seien aber einige Bemühungen recht erfolgreich gewesen, wenn die Kompatibilität auch nur auf Quellcode-Ebene bestand.

Eine einheitliche Linux-Distribution wird von allen Beteiligten als unmöglich angesehen, dagegen stimmen alle überein, daß die LSB der richtige Weg sei.

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