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Fr, 30. Juli 2004, 00:03

Software::Desktop::Gnome

GNOME Human Interface Guides 2.0

Das GNOME-Projekt hat eine neue Version seiner Human Interface Guides herausgegeben.

Die Human Interface Guides - kurz HIG - sind Richtlinien zur Erstellung benutzerfreundlicher Oberflächen für Programme. Das Ziel, das dahinter steckt, ist nicht nur die einheitliche Bedienungsweise der konformen Programme, sondern auch, dass Anwender schneller lernen, mit den Programmen umzugehen, sie besser akzeptieren, Personen mit Behinderungen viele Möglichkeiten zur Interaktion zur Verfügung zu stellen und dies mit einem guten Aussehen zu verbinden. Speziell für Sehbehinderte weisen die HIG in der Version 2.0 stärker auf kontrastreiche Icons und ihre Erstellung hin.

Die HIG 2.0 gehen noch weiter auf die Benutzer ein, so betonten die Autoren beispielsweise die kulturelle Unabhängigkeit stärker, indem sie gleich in den führenden Abschnitten erwähnen, dass auf Flaggen oder Körperteile zu verzichten ist. Zudem sollen Programme bei der Installation keine Icons auf dem Desktop ablegen - dieser ist Revier des Benutzers und nur er soll entscheiden, was dort zu sehen ist. Die neuen Richtlinien lehnen auch ab, dass Applikationen ihre Größe nach dem Anzeigen des Fensters verändern. Dies ist nicht nur eine Frage guten Stils, sondern HIG-konforme Programme werden auch mit alternativen Windowmanagern besser nutzbar, die mit dieser Praktik Probleme aufweisen, Fenster in falscher Größe anzeigen und somit Bedienelemente verdecken.

Obwohl Fenster ihre Größe nicht nachträglich selbstständig ändern sollen, raten die HIG zur baldestmöglichen Anzeige der Applikation, um den Benutzer darüber aufzuklären, dass an seiner Anfrage gearbeitet wird. Hierbei gilt »so früh wie möglich, nicht früher als nötig«, denn die Fenstergröße muss vor der Anzeige feststehen. Analog gilt diese Richtlinie für die Beendigung eines Programms. Das Fenster soll baldestmöglich verschwinden, eventuelle Aufräumarbeiten können hinterher stattfinden.

Weitere Änderungen erhielten die Human Interface Guides hinsichtlich Konfigurationsfragen. Die HIG 2.0 raten vom unnötigen Einsatz der Konfigurations-Assistenten ab, da dem Benutzer nicht ersichtlich ist, wo er selbst nachträglich die Konfigurationsschritte erledigen kann. Dies führt dazu, dass Anwender den Assistenten neu ausführen und unnötigerweise Zusatzfragen beantworten müssen. An Stelle von Assistenten sollen die Programmierer die Konfiguration der Anwendungen einfacher gestalten und Assistenten überflüssig machen. Für die Konfiguration "hinter den Kulissen" spezifizierten die HIG-Autoren die Dokumentation von GConf-Einträgen genauer und weisen explizit auf die Verwendung langer und kurzer Beschreibungen hin, da nicht zu jedem GConf-Schlüssel eine Konfigurationsmöglichkeit in den Applikationen vorhanden sein muss.

Die Human Interface Guides sind in Form von PDF, und einem Tar-Archiv erhältlich. Sie sind zudem auch online lesbar.

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