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Do, 9. September 2004, 22:09

»Kein starker Trend weg von Windows«

Das freie Computer-Betriebssystem Linux hat nach Ansicht von Intel-Präsident Paul Otellini in absehbarer Zeit keine Chance, das Windows-System von Microsoft im Desktop-Bereich zu verdrängen.

Wie einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa zu entnehmen ist, glaubt der oberste Intel-Manager noch nicht an einen Erfolg von Linux im Desktop-Bereich. Zwar gebe es laut Aussage von Paul Otellini, Präsident und Chief Operating Officer von Intel, »interessante Initiativen wie das Linux-Projekt der Stadt München oder die Lindows-Computer bei WalMart (in den USA)«, er sehe aber keinen starken Trend weg von Windows.

Eine andere Situation stellt sich für Otellini allerdings im Server-Bereich dar, der schon immer eine Linux-Domäne war. So verwies der Manager in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur auf eine Superrechner-Installation der NASA unter Linux. Im Juli dieses Jahres gab SGI bekannt, dass sich die US-Raumfahrtbehörde NASA für SGI Altix entschieden hat, um auf Basis dieser High Performance Computing-(HPC)-Technologie das ehrgeizige Vorhaben des Space Exploration Simulators zu verwirklichen. Der NASA-Cluster soll zur Simulation künftiger Weltall-Missionen und der Konstruktion von Weltraumfahrzeugen dienen. Ferner plant die NASA, den aus 20 Altix-Nodes mit jeweils 512 Intel-Itanium2- Prozessoren bestehenden Cluster zur Untersuchung des Einflusses menschlicher Aktivitäten auf das Wetter zu nutzen.

Zwar betonte Otellini den symbolischen Wert des Clusters und lobte die Technologie, blieb aber den Vergleich schuldig, warum eine symbolische Installation den Stellenwert von Linux im Server-hervorheben und im Desktop-Bereich minimieren sollte. Schon fragt sich das Manager-Magazin verblüfft, warum Intels Vizechef Microsoft den Rücken stärkt.

Bereits seit geraumer Zeit zeichnet sich immer mehr ein Trend ab, der einen Einsatz von Linux im Desktop-Bereich begünstigt. Dabei dürften vor allem die deutschen Kommunen nicht ganz »unschuldig« an der Entwicklung sein. In einer Zeit, in der eine kommunale Haushaltssperre nach der anderen verhängt wird, kommen Linux und Open Source den gebeutelten Kassen gerade gelegen. Die Nachfrage nach Linux-Lösungen im Desktop-Bereich ist auch dementsprechend gestiegen. Alarmiert von der Entwicklung hatte sogar Microsoft erst vor kurzem eine Warnung herausgegeben. »Wir erwarten, dass die wirtschaftlichen Bedingungen stabil bleiben und trotz Verbesserungen in der zweiten Hälfte des Jahres die Wachstumsrate von PC- und Serverlieferungen 2005 im Vergleich zu diesem Jahr zurückgehen wird«, so Microsoft. Die Aussichten werden sich vermutlich auch durch die wachsende Benutzung von Open-Source-Software wie Linux verschlechtern. Damit konterkarierte Microsoft bereits im Vorfeld Intels Lippenbekenntnis.

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