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Do, 9. Dezember 2004, 22:57

Unternehmen

Offener Brief von Palmsource an die Linux-Gemeinschaft

Palmsource, Hersteller von PalmOS, stellt eine komplette Entwicklungsumgebung für PalmOS unter Linux zur Verfügung und will auch PalmOS als Softwareschicht unter Linux laufen lassen.

Zur Erklärung dieses Schrittes wandte sich Mike Kelly, Vizepräsident Engineering von PalmSource, mit einem offenen Brief an die Linux-Gemeinschaft.

Palmsource ging vor einem Jahr als Ausgliederung aus Palm Inc., dem Hersteller der gleichnamigen PDAs, hervor. Das Unternehmen ist nur für die Entwicklung von PalmOS zuständig und lizenziert dies an Hardware-Hersteller. PalmOS ist das nach Stückzahlen führende Betriebssystem für PDAs und Smartphones. Doch könnte es allmählich gegenüber Linux an Boden verlieren. Immer mehr Hersteller bringen Handys, PDAs und Smartphones mit Linux als Betriebssystem heraus.

So sieht PalmSource eine Chance darin, den Betriebssystemkern von den viel gelobten PIM-Applikationen und der Oberfläche zu trennen und die Applikationen samt der GUI separat als Applikationsschicht anzubieten. Bis Frühjahr 2005 soll eine entsprechende Version für Linux fertiggestellt sein. Die Firma entschied sich für Linux, weil Linux ihrer Ansicht nach die führende Plattform für Mobilgeräte wird und weil »gewisse andere Anbieter« es nicht ermöglichen, daß Lizenznehmer Änderungen am Betriebssystem vornehmen.

Die Applikationsschicht wird nicht für normale Desktop-Linuxsysteme konzipiert. Sie zielt ausschließlich auf Linuxsysteme für mobile Geräte. Voraussichtlich wird sie auch bestimmte Features für Mobilgeräte voraussetzen, die unter normalen Linuxsystemen nicht verfügbar sind. Die Software wird somit als Alternative und Konkurrenz zu Qtopia und Opie angeboten.

PalmOS wird durch diesen Schritt nicht Open Source. Das Geschäftsmodell von Palmsource, das auf der Lizenzierung von PalmOS an Hardware-Produzenten beruht, soll nicht geändert werden. Applikationen für PalmOS können aber entwickelt werden, ohne daß Lizenzkosten anfallen. Für die Entwicklung unter Linux will PalmSource eine vollständige kostenlose Entwicklungsumgebung auf Basis von Eclipse bereitstellen. Die Kompatibilität mit existierenden Applikationen soll weitgehend gewahrt bleiben. Programme, die für die m68k-Architektur geschrieben sind, sollen unverändert lauffähig sind, alle anderen müssen lediglich neu compiliert werden.

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