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So, 12. Dezember 2004, 20:28

Unternehmen

Bedenken zu PalmOS auf Linux

Ein InfoSyncworld-Artikel wertet das Vorhaben von PalmSource, künftige PalmOS-Versionen auf Linux zu basieren.

(Nichtlinux-)Palm OS Cobalt

(Nichtlinux-)Palm OS Cobalt

Wie Pro-Linux berichtete, schrieb PalmSource einen offenen Brief an die Linuxgemeinschaft mit dem Anliegen, die PIM-Applikationsschicht vom bisherigen Betriebssystem zu trennen und auf Basis von Linux anzubieten. Nach Ansicht von PalmSource werde Linux das führende Betriebssystem im Mobilbereich. Zu den Potentialen, die Larry Garfield, der Autor des Artikels, in den von PalmSource offengelegten Linuxschnittstellen sieht - wie beispielsweise die Portierung des Apache-Webservers oder freier PIM-Suiten wie OPIE - äußert sich PalmSources Wettbewerbsanalyst mit den Worten »Wir sind gespannt darauf zu sehen, welch cooles Zeug passieren wird, nur weil es cool ist, es zu tun«.

Neben den geöffneten Wegen äußert Garfield auch Bedenken hinsichtlich der Unterschiede zwischen dem bisherigen PalmOS und Linux. Obwohl PalmSource mit dem zukünftigen Vorhaben Parallelen zu Mac OS X zieht, welches ebenfalls auf einem unixoiden System aufsetzt, sind einige Punkte der Systeme schwer vereinbar und bleiben auch im offenen Brief des Unternehmens außen vor. Während Linux als UNIX-System eine hierarchische Anordnung von Dateien verwendet und generell an Dateien orientiert arbeitet, verwendet PalmOS Datenbanken, die in einer absolut flachen Struktur ohne Verzeichnisse angeordnet sind. Auf externen Medien wie Speicherkarten kommt PalmOS allerdings auch heute schon mit tiefen Datenstrukturen zurecht. Die meisten Palm-Applikationen residieren allerdings standardmäßig im RAM des Handhelds, selbst wenn sie gerade nicht laufen, weshalb sich die Anwendungen dem Benutzer nach dem Start verzögerungslos präsentieren.

Ein weiteres Problem steckt in der Aussage, Applikationen für Garnet (Palm OS 5) und Cobalt (Palm OS 6) liefen nach einer Rekompilierung auch auf einem Linux-Palm, womit die Binärkompatibilität nicht gegeben ist und Applikationsentwickler eine weitere Plattform unterstützen müssten. Bisher waren Palm-Applikationen, die für ältere M68K-Palmgenerationen entwickelt wurden, über eine Emulationsschicht oft auch auf den aktuellen ARM-Systemen lauffähig, ohne dass der Benutzer davon Kenntnis haben mußte. Dies soll für die M68K-Applikationen auch weiterhin gelten, der nun anstehende Übergang erweist sich allerdings als problematischer.

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