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So, 30. Januar 2005, 19:53

Software

Weltsozialforum fordert mehr Nutzung freier Software

Auf dem Weltsozialforum in Brasilien sind die Entwicklungsländer zur verstärkten Nutzung von freier Software aufgefordert worden.

Brasilien entwickelt sich zunehmend zum Dreh- und Angelpunkt der Nutzung von Open-Source-Software (OSS) in Südamerika. Die Regierung des Landes um Staatsoberhaupt Präsident Luiz Inácio da Silva, genannt Lula, hatte kündigte bereits früher angekündigt, verstärkt quelloffene Software nutzen zu wollen. Bereits 2003 machte sich Lula an die Ratifizierung eines neuen Gesetzes, das Behörden sowie staatlichen Unternehmen empfohl, auf Microsoft-Produkte zu verzichten und Open-Source-Applikationen den Vorzug zu gewähren. In diesem Jahr versucht die Regierung zudem, auch private Benutzer zu einem Umstieg auf Linux zu bewegen. So soll es etwa Zuschüsse beim Kauf von PCs mit Linux als Betriebssystem geben.

Die Bemühungen Lulas sind allerdings noch nicht ausreichend. So können die armen Länder ihre Probleme laut John Barlow, Mitbegründer der Internet-Organisation Electronic Frontier Foundation (EFF), nur lösen, wenn sie ihre Ausgaben für kommerzielle Lizenzen ganz einstellen. Barlow kritisierte auf dem Weltsozialforum in Brasilien, dass das Gastgeberland bereits jetzt mehr Geld für Software-Lizenzen ausgebe als für den Kampf gegen den Hunger im eigenen Land. Neben den beträchtlichen Einsparungen, die damit erzielt würden, könnte Brasilien durch eine stärkere Nutzung von OSS die verstärkte Produktion von Software im eigenen Land ankurbeln.

Und Microsoft? Medienberichten zufolge zeigt sich der Software-Gigant sichtlich bemüht, die Wogen zu glätten, und ringt um Verhandlungen mit der Regierung. Microsoft-Chef Bill Gates bemüht sich derzeit offenbar um ein Treffen mit dem Staatschef. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters will die brasilianische Tochter von Microsoft noch während des Weltsozialforums ein entsprechendes Treffen arrangieren. Demnach ziert sich der brasilianische Präsident aber noch. »Brasilien hätte von einem solchen Treffen keinen Vorteil, Microsoft jedoch könnte eine Menge gewinnen«, so Sergio Amadeu, Vorsitzender des staatlichen Technologie-Instituts.

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