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Mo, 21. Februar 2005, 18:37

Software::Kernel

Neues Update für automatisches Kernel-Tuning

Jake Moilanen, Schöpfer eines genetischen Algorithmus für den Kernel, hat eine neue Version mit einigen Erweiterungen und Verbesserungen veröffentlicht.
Von ThomasS

In seiner ersten Version hatte Moilanen erklärt, dass ein genetischer Algorithmus für den Kernel möglicherweise Vorteile für die Einstellungen von Parametern des I/O-Schedulers (Festplatte) und des Zaphod CPU-Schedulers (Prozeßwechsel) bringen könnte. Der genetische Algorithmus testet beim Start verschiedene Parameter-Kombinationen (abstrakte Objekte oder Modelle) durch, die sich für eine bestimmte Situation als optimal erweisen. Nach dem Durchsuchen, Analysieren und dem Vergleich verschiedener Selektionen wird die optimale Kombination für den weiteren Betrieb genutzt.

Im neuen Release für den Kernel 2.6.10 führt der Autor sogenannte Phenotypes ein, die eine feinere Einstellung von Optimierungskriterien ermöglichen. Unter Phenotypen versteht der Autor "...ein Set von Genen, die eine besondere Fitness-Messung ermöglichen." Fit ist eine Modell-Selektion dann, wenn sie bestimmten Optimierungskriterien genügt und sich unter den konkurrierenden Kombinationen in einer bestimmten Situation (hohe Last) herausragt. Alle Gene, die eine bestimmte Fitness-Kombination bewirken, sollen damit auch geändert werden können.

Weitere Verbesserungen soll eine "dynamische Mutationsrate" bringen. Wenn der Such- und Selektionsprozess durch eine neue bzw. bessere Modell-Selektion abgeschlossen ist, verringert sich automatisch die aktuelle Mutationsrate zur Vermeidung von Overhead. In dieser Situation, in der sich die Performance durch Selektion verbessert, sollte die verringerte Mutationsrate deutlich spürbar sein.

Hinsichtlich der tatsächlichen Performance-Verbesserung bleibt Jake bei den schon in der ersten Relasenotes beobachteten 1-3%. Er stellt allerdings bei weiteren geplanten Updates, z.B. vordefinierten Einstellungsmöglichkeiten oder Speichern von bestimmten Selektionen für spezifische Situationen, in Aussicht, dass die Performance deutlich zunehmen könnte. Wechselt etwa der Rechner aus einer Situation, gekennzeichnet durch hohe Last, in eine durch niedrige Belastung gekennzeichnete Situation, so könnte immer wieder auf zuvor gespeicherte, situationsspezifische Kombinationen umgeschaltet werden.

Wenngleich die Auswirkungen auf die Performance gegenwärtig eher gering einzuschätzen sind, sieht Jake Moilanen in dem neuen Release einen wichtigen Schritt hin zu verbesserter Interaktivität.

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