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Do, 14. April 2005, 23:37

Software::Web

GPL gegen Fortinet durchgesetzt

Das Projekt gpl-violations.org hat eine einstweilige Verfügung gegen die britische Firma Fortinet erreicht, die mutmaßlich die GPL mißachtet hat.

Das Projekt beschuldigte die Firma, die eine Tochter der Fortinet Inc. ist, nicht nur absichtlich die GPL verletzt, sondern auch versucht zu haben, diese Tatsache mit Hilfe von Verschlüsselung zu verschleiern. In mehreren Produkten habe die Firma dieses Verfahren praktiziert.

Die Entscheidung gegen das Unternehmen fiel vor dem Münchner Landgericht. Der Firma wird es damit verboten, ihre Produkte weiter zu vertreiben, bis sie die Bedingungen der GPL erfüllt hat. Diese fordern bekanntermaßen, daß die Firma jedem Kunden den vollständigen Quellcode zumindest anbietet und daß sie den betroffenen Produkten eine Kopie der GPL beilegt.

Harald Welte, der Gründer des Projektes, der bereits häufig wegen GPL-Verletzungen aktiv und jedes Mal erfolgreich war, hat nichts gegen eine kommerzielle Verwendung freier Software einzuwenden. Er fordert jedoch, daß dies im Rahmen der jeweiligen Lizenz geschehen müsse. Als Mitautor des Netfilter-Codes ist er Inhaber des Copyrights auf wesentliche Teile des Linux-Kernels und ist daher als Betroffener in der besten Position, gegen Verletzungen der Kernel-Lizenz vorzugehen.

Betroffen von der einstweiligen Verfügung sind eine Reihe von Firewall- und Antivirus-Produkten des Herstellers (die FortiGate- und FortiWifi-Serie), die angeblich mit dem Betriebssystem FortiOS laufen. Untersuchungen des Projektes gpl-violations.org zeigten jedoch, daß es sich um einen Linux-Kernel und zahlreiche andere freie Softwarepakete handelt, die ausschließlich unter der GPL stehen. Daraufhin verwarnte das Projekt die Firma und versuchte eine außergerichtliche Einigung zu erzielen, was jedoch scheiterte.

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