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Sa, 7. Mai 2005, 20:42

initng: Paralleles Booten unter Linux

Ein relativ neues Projekt setzt es sich zum Ziel, die Ausführung der Boot-Skripte unter Linux dramatisch zu beschleunigen.

Während manch eine Komponente eines jeden Linux-Systems in der Vergangenheit massive Änderungen und Verbesserungen erfuhr, sind andere Systeme wiederum immer noch tief in den Wurzeln von Unix verankert. Zu der zweiten Kategorie gehört sysvinit, das System, das für das Ausführen der Konfiguration beim Booten und das Starten von Daemonen verantwortlich ist. Sysvinit startet je nach Runlevel eine Reihe von Skripten, die wiederum so genannte Daemonen starten.

Das wohl größte Problem von sysvinit stellt allerdings nach Ansicht von Jimmy Wennlund, Andre Eisenbach, Genady Okrain und Andrei Oprisan die Geschwindigkeit dar. Das Quartett hat durch diverse Erhebungen und Testreihen herausgefunden, dass durch asynchrones Arbeiten die Geschwindigkeit des Boot-Prozesses um ein Vielfaches gesteigert werden kann. Ein Test eines neuen Systems unter dem Namen initng ergab, dass statt 41 Sekunden für das Starten der Daemonen nur noch 24 s gebraucht werden. Bei Multiprozessor-Systemen soll der Gewinn noch größer ausfallen. Der Funktionsumfang des Ersatzes von sysvinit fällt trotz der relativ kleinen Versionsnummer recht groß aus. So ermöglicht initng, alle Scripte asynchron zu starten und so stoppen. Ferner vermag es den Fortschritt der Arbeit und die benutzte Zeit anzuzeigen. Zu den weiteren Funktionen des neuen Systems gehören die »Wiederbelebung« von »getöteten« Daemonen und der Restart aller gestarteter Daemonen. Es sei allerdings erwähnt, dass initng sich immer noch in einer sehr frühen Phase der Entwicklung befindet und dass der Einsatz in einer produktiven Umgebung noch nicht sinnvoll ist.

initng stellt allerdings kein Novum dar. Bereits seit Jahren verfolgt eine Reihe von Programmierern zahlreiche Bestrebungen, das altgediente sysvinit durch eine Neuentwicklung zu ersetzen. So ermöglicht simpleinit seit geraumer Zeit das asynchrone Starten aller Daemonen. Eine ebenfalls recht weit fortgeschrittene Implementierung von sysvinit stellen minit und runit dar. Ferner ist es durch kleinere Änderungen auch möglich, alle nötigen Daemonen auch unter sysvinit asynchron zu starten.

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