Login
Newsletter
Werbung

Do, 12. Mai 2005, 10:06

Software::Büro

Kalender für Thunderbird zum Jahresende

Die Mozilla Foundation hat bekannt gegeben, dass der Mail-Client Thunderbird zum Jahresende einen Kalender spendiert bekommt.
Von ThomasS

Damit erhofft sich Chefingenieur Scott MacGregor vom Thunderbird-Projekt eine bessere Ausgangsposition im Wettbewerb mit Microsfts Outlook im Unternehmensbereich. »Der Kalender ist wahrscheinlich das größte Element, das uns im Kampf um Marktanteile mit Outlook im Unternehmensbereich noch fehlt," so MacGregor.

Um hier Abhilfe zu schaffen, hat man das Community-Projekt Lightening ins Leben gerufen, indem man gegenwärtig an dem Kalendermodul arbeitet. Wenn das Modul fertiggestellt ist, lässt es sich nach MacGregor mit Thunderbird zu einer für den Unternehmensbereich interessanten Business-Suite kombinieren.

Allerdings gibt es noch einige andere Projekte, die sich mit dem Entwickeln der Erweiterung von Thunderbird um Kalenderfunktionen beschäftigen. Es handelt sich um Mozilla Calendar und Sunbird. Im Gegensatz zu diesen Projekten soll Lightening allerdings tiefer in Thunderbird integriert werden, während z.B. das auf dem offenen iCal-Standard beruhende Mozilla Calendar auch als eigenständiges Programm laufen kann.

Durch Marktbeobachtung hat man bei Radicati Group festgestellt, dass die Hersteller von Outlook-Konkurrenten sehr offensiv mit ihren Sicherheitsfeatures werben. Vor dem Hintergrund erwarteter größerer Zuwachsraten im Mail-Client-Markt erhofft man sich auch im Thunderbird-Projekt, ein großes Stück vom Kuchen zu bekommen. Das Vorbild für diese Zielsetzung ist der rasant zunehmende Marktanteil des Webbrowsers Firefox, der unter anderem auch wegen der notorischen Sicherheitsmängel in Microsofts Internet Explorer einen beeindruckenden Start im Kampf um Marktanteile hinlegen konnte. Letzten Marktuntersuchungen der Radicati Group zufolge beherrscht Microsoft den Markt für Mail-Programme im Unternehmensbereich mit 58% und 49% im Heimbereich. Den zweitgrößten Marktanteil hält IBMs Lotus mit 20% auf dem Unternehmensdesktop und weniger als 3% im Konsumenten-Markt. Trotz einer Downloadzahl von 7 Millionen seit Release von Thunderbird 1.0 sieht MacGregor das Mail-Programm im Unternehmensbereich nach wie vor unterrepräsentiert.

Dennoch hofft man mit einer Reihe von besonderen Features und Funktionen Thunderbird konkurrenzfähig positionieren zu können. Zu erwarten sind laut MacGregor besonders Funktionen im Sicherheitsbereich, etwa die Unterstützung einer Phising-Detection-Funktion, mit der Thunderbird automatisch Mails mit betrügerischen Inhalten markieren soll. Wenn eine derartig markierte Mail angeklickt wird, öffnet sich ein Dialogfenster mit einem deutlichen Warnhinweis. Von Konkurrenten Eudora hat man sich die Fähigkeit abgeschaut, bedenkliche Mail-Anhänge zu isolieren, löschen oder auf dem Mail-Server lassen zu können. Darüber hinaus wird Thunderbird die Konfiguration von mehreren SMTP-Servern unterstützen.

Im Rückblick auf den bisherigen Verlauf der Entwicklung von Thunderbird ist MacGregor zufrieden. Während die Freigabe von Thunderbird 1.0 primär den Konsumentenmarkt im Auge hatte, soll nun mit den weiteren Releases die Unternehmenstauglichkeit im Vordergrund stehen. Erste Erfolge konnte Thunderbird schon früh verzeichnen. Ohne den Namen des großen Unternehmens zu nennen, das mit 45.000 Arbeitsplätzen unter den Fortune 100 Firmen rangiert, verweist MacGregor auf die geradezu enthusiastische Reaktion auf pre-1.0 Thunderbird-Versionen. Aber nicht nur im Unternehmensbereich zeigt sich ein wachsendes Interesse, sondern auch im akademischen Bereich. Mittlerweile findet Thunderbird auch dort zunehmendes Interesse, etwa in renommierten Bildungsstätten wie Harvard oder der Stern School of Business in New York.

Matthew Gee, IT-Leiter der Stern School of Business, macht allerdings klar, dass die Kostenseite des Einsatzes von Thunderbird das schlagendste Argument gewesen sei. Die sicherheitsbezogenen Fähigkeiten von Thunderbird sind für ihn dabei kaum ins Gewicht gefallen. Das erste Release 1.1 ist für kommenden Juli geplant, es soll schon viele neue Sicherheitsfunktionen enthalten.

Werbung
Kommentare (Insgesamt: 15 || Alle anzeigen )
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung