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Di, 14. Juni 2005, 17:04

Software::Distributionen::Solaris

Sun gibt OpenSolaris zum Download frei

Wie angekündigt hat Sun sein Solaris-Betriebsystem im Quellcode freigegeben.

Sun

Mehr als 600 neue Funktionen hat Sun in die letzte Version 10 von Solaris implementiert und die Freigabe des Betriebssystems zu einem Spektakel gemacht. Das Interesse war groß - innerhalb der ersten zwei Monate, seit die neue Version von Suns Unix-Betriebssystem verfügbar war, hatte Sun eine Million Lizenzen vergeben. Nach Angaben des Unternehmens verzeichnete man auf den Webservern ungefähr einen Download von Solaris 10 pro Sekunde.

Zeitgleich kündigte der Hersteller die bevorstehende Freigabe des Systems im Quellcode an. Von vielen eher als ein Marketinggag belächelt, stellte Sun Anfang April die Mitglieder des Community Advisory Board (CAB) von OpenSolaris vor und zeigte, dass man es mit einem offenen Solaris ernst meinte. Die festgelegten Mitglieder sollen sowohl Sun als auch die Open-Source-Gemeinschaft und die bestehende OpenSolaris-Community repräsentieren und setzen sich aus Vertretern von Sun und der Community zusammen. Namentlich sind es Rich Teer, Al Hopper, Simon Phipps, Casper Dik und Roy Fielding.

Wie bereits vermutet, beruht die Veröffentlichung auf dem Quellcode von Solaris 10. Somit unterstützt OpenSolaris neben der hauseigenen SPARC-Architektur auch die x86-Architekturen. Als Lizenz wählte Sun die Common Development and Distribution License (CCDL), die zwar den Segen der Open Source Initiative (OSI) erhielt, unter den Entwicklern aber höchst strittig ist. Ausgenommen von der Lizenzierung sind diverse Treiber, die nicht im Quellcode ausgeliefert werden. Ferner öffnet Sun mit dem heutigen Release auch keine Tools für Installation und Administration des Systems. Nach Aussagen von Sun will man die Tools erst nach möglichen Lizenzproblemen durchsuchen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen darüber hinaus die von Sun entwickelten Test-Suites veröffentlicht werden. Insgesamt will Sun allerdings mit der Freigabe des Quellcodes von Solaris der Gemeinschaft über 1600 Patente zur Verfügung stellen.

Mit der Freigabe von OpenSolaris öffnete das Unternehmen auch ein neues CVS-Repository, auf das im Moment nur lesend zugegriffen werden kann. In einem von Sun genannten »Post-Launch« soll ein für die Community zugängliches Quellcode-Management-System eingerichtet werden. Ferner plant Sun diverse Tools vorzustellen, die einen Bug/Patch-Prozess erleichtern sollen.

Beobachter sehen in der Freigabe einen neuen Prozess von Sun, in dem eine lebendige Community um das Betriebssystem aufgebaut werden soll. Ob diese gelingen wird, kann noch nicht beurteilt werden. Schaut man sich allerdings die Entwicklung von OpenOffice.org an, so steht die mögliche Beteiligung der Community unter einem schlechten Stern. Insgesamt sollen rund 1000 Sun-Entwickler an OpenSolaris beteiligt sein. Hinzu kommen noch run 150 externe Kräfte, die Sun bereits in die Entwicklung des Systems involviert hatte.

Bereits im Vorlauf der Freigabe von OpenSolaris stellte Sun ein neues Community-Portal unter dem Namen opensolaris.org vor. Das als zentrale Anlaufstelle für Entwickler fungierende Portal soll die notwendige Dokumentation und die Quellen beherbergen.

OpenSolaris kann ab sofort von der Seite von opensolaris.org im Quellcode und als compilierte Pakete für SPARC und x86 heruntergeladen werden. Für die Installation aus den Quellen wird Sun Studio 10 benötigt. Die Quellen von OpenSolaris sind gepackt knapp 44 MByte groß.

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