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Do, 23. Juni 2005, 13:05

Software::Systemverwaltung

Diskussion um das geänderte Design im Journalling-Dateisystem Reiser4

Kurz nach dem Kernelhacker Andrew Morton seine Pläne für den Kernel 2.6.13 veröffentlichte, hat eine kontroverse Diskussion auf der Kernel-Entwicklerliste um die neue Plugin-Schnittstelle im Journalling-Dateisystem Reiser4 eingesetzt.
Von ThomasS

Mit der begonnen Entwicklung von Reiser4 hat sich die Architektur des beliebten Journalling-Dateisystems mit derEinführung eines Layers für Plugins wesentlich verändert. Damit beabsichtigt das Entwicklerteam um Hans Reiser unter anderem die Erweiterbarkeit des Reiser-Dateisystem durch Drittanbieter zu erleichtern, z.B. das Hinzufügen neuer Sicherheitsfunktionen im Dateisystem. Diese Änderung scheint der Kernel-Entwicklerliste nun eine kontroverse Debatte um den Sinn und Unsinn der Integration von Reiser4 in das kommende Kernel-Release 2.6.13 zu bescheren. Kerneltrap.org zitiert Entwickler Jeff Garzik mit den Worten: "...der Plugin-Kram ist Mist. Das ist kein neues Dateisystem, sondern ein ganz neuer Dateisystem-Layer. In diesem Licht betrachtet werden nur bereits vorhandene Funktionalitäten dupliziert". Andrew Morton, Maintainer der 2.6.x-Kernel, äußert ebenfalls Bedenken gegen eine Integration von ReiserFS4: "Ich denke, die Sorge ist hier, dass das Ganze auf der falschen Ebene implementiert wird. Für Linux ist dies eine dumme Sache, da die Speicheradressierung- und Dateisystem-Operationen im Dateisystem implementiert sind."

In seiner Erwiderung betont Reiser, dass die Einführung der Plugin-Schnittstelle auch Vorteile für Kernelentwickler haben kann. So fördert die neue Architektur von Reiser4 die unkomplizierte Erweiterung und auch die Wiederverwendbarkeit des Kernelquellcodes. Außerdem werden Entwickler künftig durch den neuen Plugin-Layer noch mehr als bisher dazu angeregt, die Wiederverwendbarkeit ihres Codes auf jeder Ebene des Design zu berücksichtigen. Im Rückblick meint Hans Reiser, dass Reiser3 aufgrund seines Designs generell nur sehr mühsam verändert werden konnte, in Reiser4 ist dies nun wesentlich leichter. Darüberhinaus könnten Entwickler seit Reiser4 auf einfache Weise Veränderungen am Festplatten-Format (disk format) vornehmen.

Andrew Morton lenkt ein: "Die von dir beschriebenen fortgeschrittenen Eigenschaften sollten auf dem Dateisystem aufsetzen, aber nicht innerhalb des Dateisystems implementiert sein. Reiser4 stellt das alles auf den Kopf. Einige der von dir genannten Features können nicht außerhalb des Dateisystems angehängt werden. Einige andere könnten es aber, und damit sollten wir beginnen!" Die längere Diskussion kann hier weiterverfolgt werden.

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