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Di, 28. Juni 2005, 12:11

Proprietäre Formate zukünftig unerwünscht in Norwegen

Der norwegische Minister für Modernisierung Morten Andreas Meyer hat Pläne bekannt gegeben, dass in Zukunft keine proprietären Formate in der Kommunikation zwischen Regierung und den Bürgern mehr akzeptiert werden.
Von ThomasS

In seiner Verlautbarung vermied der Minister zwar, Microsoft direkt beim Namen zu nennen. Er fand allerdings klare Worte dazu, dass in Zukunft keine Ankündigungen der Regierung mehr im proprietären Format des Windows Media Player über das Netz gesendet werden. Beobachter sehen darin deutliche Signale der norwegischen Regierung an Redmond, entweder seine Formate offen zu gestalten oder eben in Zukunft gar nicht mehr in Norwegens Regierungssektor berücksichtigt zu werden.

Ein Teil des Plans sieht vor, dass alle nationalen und kommunalen Regierungseinrichtungen eine Empfehlung für den Einsatz von Open Source im öffentlichen Sektor auszuarbeiten. Spätestens Ende 2006 erwartet die Regierung von allen norwegischen Ämtern ausgearbeitete, umsetzbare Pläne für den Einsatz von Open Source und offener Standards. Generell sehen die wesentlich weitreichenderen Pläne der norwegischen Regierung vor, dass jeder norwegischer Bürger über eine eigene Website mit der Regierung kommunizieren und erreichbar sein soll, sodass z.B. regierungsamtliche Dienste 24 Stunden an jedem Wochentag für die Bürger erreichbar sein sollen. Dazu wird jeder Bürger eine eigene elektronische ID bekommen, die die bisherigen Identitätskonzepte wie User-IDs und Passworte gänzlich ablösen soll.

Die klare Favorisierung von Open Source könnte auch für Apples Mac OS X von Nutzen sein, wenn man sich dort zu offenen Standards bekennt. In jedem Fall werden die Pläne für die Norwegian Broadcasting Corporation (NRK) und TV2 Auswirkungen haben, da diese ihre Inhalte hauptsächlich im Format des Windows Media Player vertreiben. In seiner Rede kündigte Morten Andreas Meyer auch an, dass öffentliche Informationen zukünftig entweder ganz frei oder wesentlich billiger, als es bislang der Fall sei, von der Regierung zur Verfügung gestellt werden. Damit erhofft sich die Regierung, der norwegischen Wirtschaft neue Geschäftschancen einzuräumen.

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