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Mo, 11. Juli 2005, 23:48

Unternehmen

Spezifikationen des Jhai-PCs veröffentlicht

Auf SourceForge stehen nun Spezifikationen, Dokumentation und Software für den Jhai-PC, einen billig produzierbaren PC für Länder der dritten Welt, zur Verfügung.

Prototyp ohne Gehäuse

Jhai Foundation

Prototyp ohne Gehäuse

Bereits im September 2002 hatte die Jhai Foundation, eine amerikanisch-laotische Stiftung mit Sitz in San Francisco, den PC-kompatiblen Computer für die Landbevölkerung der dritten Welt angekündigt. Seither war wenig von dem Projekt zu vernehmen, doch offenbar ist es auf große Resonanz gestoßen, denn es haben Regionen aus nicht weniger als 80 Ländern Interesse an dem Gerät angemeldet.

Der Jhai-Computer ist auch für abgelegene Dörfer, die weder Elektrizität noch Telefon besitzen, geeignet. Das Gerät läuft mit einer 12-Volt-Autobatterie, der über einen mit Muskelkraft betriebenen Generator wieder aufgeladen werden kann. Es verbraucht einschließlich Bildschirm Strom in der Größenordnung von 30 Watt, lediglich beim Drucken wird kurzzeitig mehr benötigt. Die Materialkosten für das komplette System liegen bei den Prototypen um 900 US-Dollar. Die Initiatoren hoffen jedoch auf einen Preis von rund 200 US-Dollar bei Massenfertigung mit Stückzahlen ab 10000.

Der Computer ist auf besondere Robustheit ausgelegt und soll eine Lebensdauer von mindestens zehn Jahren haben. Sein Prozessor ist mit einem 486er mit 133 MHz vergleichbar und mit dessen Befehlssatz kompatibel. Statt einer Festplatte kommt Flash-Speicher zum Einsatz. 96 MB RAM sorgen dafür, daß Linux mit KDE flüssig läuft. Ein LCD-Monitor und ein Matrixdrucker gehören ebenfalls zur Ausstattung. Das Linux-System wurde ins Laotische übersetzt. Die Rechner in den Dörfern sind miteinander über Funk vernetzt. Über einen Server in der Hauptstadt Vientiane ist auch ein Zugang ins Internet möglich.

Prototypen existieren bereits seit Mitte 2002. Ihre Dokumentation und Software wurden nun auf SourceForge veröffentlicht Die Dokumentation enthält eine vollständige Bauanleitung mit UML-Plänen und Stückliste, ein Benutzerhandbuch und Listen der eingesetzten Software. Die Software beruht auf Debian. Neben dem Normalsystem gibt es noch eine Variante für ein Router-System. Beide wurden auf die nötigsten Pakete reduziert. Mit der Veröffentlichung der Dokumentation erhalten andere Entwickler die Möglichkeit, eigene angepaßte oder verbesserte Modelle zu erstellen.

Einem Bericht von Jesse Thorn ist zu entnehmen, daß das Projekt in den vergangenen Jahren von einigen Firmen finanziell unterstützt wurde und bis ins nächste Jahr hinein noch wird. Unter den Unterstützern sind Teachers without Borders, Cisco Foundation und Intel. Demnächst werden die Prototypen, die seit Monaten stabil laufen, in der Navajo Nation in den USA einem weiteren Praxistest unterzogen. Es scheint alles bereitzustehen für einen breiten Einsatz des Gerätes.

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Kommentare (Insgesamt: 41 || Alle anzeigen )
Re: Gründe... (Robert, Mi, 13. Juli 2005)
Gründe... (Peter K, Di, 12. Juli 2005)
Re[3]: Hardwareangeben? (Volker, Di, 12. Juli 2005)
Re[2]: fluessig?! (kamome, Di, 12. Juli 2005)
Re[2]: Hardwareangeben? (DoomWarrior, Di, 12. Juli 2005)
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