Software::Distributionen::Debian
Debian integriert »Debtags«
Debian hat ein neues Paketkategorisierungssystem »Debtags« in die offiziellen Paketlisten integriert.
René van Bevern
Debtags-Editor
Waren bei
Debian und vielen anderen Distributionen die Softwarekategorien bisher sehr grobkörnig, tat sich außerdem das Problem auf, dass Softwarepakete meist nur einer dieser Kategorien angehören konnten. Um diesem Problemen Einhalt zu gebieten,
begann vor über einem Jahr die Entwicklung am
Debtags-System, dessen Informationen jetzt in die offiziellen Paketlisten
einflossen, was den Beginn des Einzuges in Debians Infrastruktur markiert.
Statt die Pakete in Kategorien einzuteilen, werden die Kategorien den Paketen zugeordnet - gleich mehrere an der Zahl. Da diese "Tags" zudem feinkörniger als bisherige Kategorien sind, halten sie neben dem Verwendungszweck eines Softwarepakets auch fest, in welcher Sprache das Programm implementiert ist, welche Art Benutzerschnittstelle es liefert, welches Toolkit (z.B. Qt oder Gtk+) es verwendet und mit welchen Dateiformaten oder Geräten es umgehen kann, sodass eine gezielte Paketsuche in der Form »Grafischer Editor mit E-Mail-Unterstützung« möglich ist.
Debtags-verarbeitende Werkzeuge befinden sich ebenfalls in der Distribution: debtags
selbst sucht Pakete, die mit bestimmten Tags behaftet sind oder Applikationen, die einem anderen bekannten Programm ähnlich sind. Mit debtags-edit
steht eine grafische Oberfläche zum Verändern der Debtags-Datenbank zur Verfügung, die Änderungen automatisch an eine zentrale Stelle weiterleiten kann. Ferner enthält packagesearch
ein KDE-Werkzeug zur Paketsuche.