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So, 31. Juli 2005, 21:09

Unternehmen

Novell will SCO an den Kragen

Novell hat nach Ansicht einiger Beobachter vor Gericht zum endgültigen K.O.-Schlag für SCO ausgeholt.

Bekanntlich hatte die fadenscheinige Kampagne, die SCO gegen einige Linux-Anwender startete, nachdem es eine milliardenschwere Klage gegen IBM inszeniert hatte, Novell mit der Behauptung auf den Plan gerufen, SCO besitze gar nicht die Rechte, insbesondere das Copyright, an Unix. Damit konnte es SCO schwer treffen, das zwar mit einer Klage gegen Novell reagierte, aber dennoch eine Talfahrt seiner Aktienkurse hinnehmen mußte.

Die Antwort auf die SCO-Klage deutet darauf hin, daß Novell SCO den Geldhahn zudrehen und das Unternehmen damit beseitigen will. Novell hatte schon zuvor behauptet, daß das Unix-Copyright weiter in seinen Händen liege und SCO bei der Lizenzierung von Unix lediglich eine »Provision« bekommt. Novell hatte eine Prüfung der Einnahmen von SCO angestrengt, da SCO angeblich schon längere Zeit kein Geld mehr an Novell überwiesen hatte. SCO hatte entsprechende Auskünfte aber verweigert. Novell behauptet aber, laut Vertrag das Recht zu solchen Prüfungen zu haben.

Vor Gericht hat Novell nun gefordert (PDF-Dokument, Text-Dokument, daß SCO genaue Auskunft über die Unix-Lizenzen gibt, denn Novell beansprucht satte 95% dieser Einnahmen für sich. Insbesondere soll SCO über die Geschäfte mit Sun und Microsoft Auskunft geben, die im Jahr 2003 dem Unternehmen etliche Millionen US-Dollar an Lizenzeinnahmen beschert haben.

Novell ist es offenbar leid, daß SCO die seiner Meinung nach fälligen Zahlungen weiter zurückhält. Die Firma bittet das Gericht daher, SCO zur Einhaltung der Verträge zu zwingen. Es soll ein Treuhandkonto eingerichtet werden, auf das SCO die fälligen Zahlungen vorerst überweisen soll. Damit soll verhindert werden, daß SCO das Geld unrechtmäßig ausgibt. Für SCO würde es damit finanziell sehr eng, war doch bereits zuvor die Bilanz stark negativ.

Interessant ist nun nach Groklaw zum einen, daß vielleicht endlich ans Licht kommt, wie Sun und Microsoft in die SCO-Affäre verwickelt sind. Zum anderen wirft Novells Aussage kein gutes Licht auf den Geschäftspartner: SCO habe, nachdem Darl McBride den Vorstand übernommen habe, Novell die Teilnahme an einem »Linux-Lizenzprogramm« vorgeschlagen. Novell habe die Teilnahme an diesem, wie es sagt, »Betrugsmanöver« abgelehnt. Danach habe SCO ersucht, die Unix-Copyrights von Novell zu bekommen, doch auch das habe Novell abgelehnt.

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