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Di, 2. August 2005, 13:23

Gemeinschaft

FFII erneut abgeschaltet

Der Zwist zwischen dem FFII und der Leipziger Firma Nutzwerk geht in eine neue Runde und mündet in einer teilweisen Nichterreichbarkeit der FFII-Domain.

Der Förderverein für eine Freie Informationelle Infrastruktur e.V. (FFII) ist nicht gerade durch zimperliche Vorgehensweise und seine behutsame Wortwahl bekannt. Seit längerem schwelt deshalb ein Streit zwischen dem FFII und der Leipziger Firma Nutzwerk. Ausgangspunkt ist eine kritische Berichterstattung des FFII über Nutzwerk, woraufhin Nutzwerk dem FFII gerichtlich unter anderem untersagen ließ, im Zusammenhang mit der Firma von »Zock und Nepp mit Softwarepatenten« zu reden. Von April bis Juli 2005 wurden darüber hinaus durch Nutzwerk fünf einstweilige Verfügungen wegen falscher Tatsachenbehauptungen gegen den FFII-Verein und dessen Vorsitzenden Hartmut Pilch erlassen sowie Geldstrafen. »Der FFII und dessen Vorsitzender Hartmut Pilch glaubten sich über Urteile hinwegsetzen zu können«, schreibt René Holzer, Geschäftsführer von Nutzwerk. »Nun wurde die komplette Internet-Präsenz des FFII abgeschaltet werden.«

Nun scheint der Streit in eine neue Runde zu gehen. Das Unternehmen wandte sich an die Provider des FFII.org und forderte unter Berufung auf das Teledienstegesetz unter anderem die IP-Adresse des FFII-Servers bis zum 28. Juli 2005 um 18:00 Uhr zu dekonnektieren. Der DNS-Provider kam der Forderung Nutzwerks nach und schaltete die Domain FFII.org am vergangenen Freitag kurzzeitig ab. Seit Freitagabend waren die Seiten aber wieder erreichbar. Nun ist der bislang zuständige Registrar der Aufforderung von Nutzwerk mit Verweis auf gerichtliche Verfügungen eingegangen und entfernte den Eintrag für FFII.org offensichtlich vollständig aus der Root-Zone des DNS. Nutzwerk sieht sich durch den FFII weiter geschädigt, da der Verein nach Ansicht der Firma die vom Gericht verbotenen Aussagen nur umformulierte. Der FFII bestreitet dies und erklärte, er habe alle Aussagen entfernt.

Das Unternehmen ist weiterhin der Ansicht, dass unter anderem auf Grund der Geldstrafen der Verein nun von der Insolvenz bedroht sei. »Der Privatkrieg, den der FFII durch dessen Vorsitzenden Pilch gegen Nutzwerk führt, wird den Mitgliedern des Vereins teuer zu stehen kommen. Pilch scheint auch die Insolvenz des FFII-Vereins in Kauf zu nehmen, nur um Verleumdungen gegen Nutzwerk aufrechtzuerhalten und neue Lügen zu erfinden«, so der Geschäftsführer von Nutzwerk.

Der FFII wies die Behauptungen von Nutzwerk als vollständig unbegründet zurück. Wie der Nachrichtenticker Heise berichtet, seien Berichte über eine Insolvenz des FFII an den Haaren herbeigezogen. »Die juristischen Auseinandersetzungen kosteten jedoch Zeit und Geld, daher seien Spenden willkommen«, so ein FFII-Mitglied gegenüber dem Verlag.

Hintergrund der Auseinandersetzung zwischen FFII und Nutzwerk ist eine Informationsseite des FFII (ffii.de) über eine Patentauseinandersetzung zwischen Nutzwerk und Cobion, einem Anfang 2004 vom Internet Security Systems geschluckten Konkurrenten von Nutzwerk. Am 28.10.2004 erschien auf heise.de ein Artikel über den Streit des FFII und Nutzwerk, in dem laut Aussagen von Nutzwerk Behauptungen aufgestellt werden, die nicht den Tatsachen entsprechen, woraufhin Nutzwerk gerichtlich gegen Heise vorging. Der Verlag hat die Vorwürfe der falschen und voreingenommenen Berichterstattung zurückgewiesen und war nach eigenen Aussagen in zehn Gerichtsverfahren gegen Nutzwerk erfolgreich.

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