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Mi, 3. August 2005, 13:48

Unternehmen

OSS-Studie: Gute Marktchancen, aber immer noch Informationsdefizite

Eine repräsentative Befragung von FAZIT kommt zum Ergebnis, dass beim Thema Open-Source-Software (OSS) viele Anwender noch ein Informationsdefizit haben.

Fast 27 Prozent aller Unternehmen gaben bei einer repräsentativen Unternehmensbefragung in Baden-Württemberg an, über das Thema Open-Source-Software »gar nicht« informiert zu sein und weitere 50 Prozent der Unternehmen fühlen sich »schlecht« bzw. »eher schlecht« über OSS informiert. Im IT- und Mediensektor ist der Anteil allerdings deutlich niedriger als bei den Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe und im Finanzsektor. Während im IT- und Mediensektor nur 16 Prozent der befragten Unternehmen über OSS nicht informiert sind, wissen mehr als doppelt so viele Unternehmen in den Anwenderbranchen gar nichts über entsprechende Lösungen und ihre Vorteile. Vor allem das Bank- und Versicherungsgewerbe sowie das verarbeitende Gewerbe (inklusive Verkehrsdienstleister) fühlen sich zu 44 bzw. 38 Prozent über OSS nicht informiert.

Je größer allerdings ein Unternehmen, desto größer auch die Nutzungswahrscheinlichkeit von OSS. So verwenden nur gut 17 Prozent der Unternehmen mit 1 bis 4 Beschäftigten OSS, während bei den großen Unternehmen mit mindestens 250 Beschäftigten 40 Prozent OSS einsetzen. Gerade in Großunternehmen dürften zahlreichere Einsatzmöglichkeiten für OSS vorhanden sein. Aber auch das Vorhandensein einer eigenen EDV-Abteilungen mit Kenntnissen und Erfahrungen im Umgang mit der neuen Software könnten oftmals Wegbereiter für den Einsatz dieser Technologie sein.

»Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit übergreifender Informationsmaßnahmen und Netzwerke, wie sie im Südwesten beispielsweise von der kürzlich gestarten LiSoG (Linux Solutions Group) und der Initiative Linux Kommunale (Open Source im öffentlichen Sektor) angeboten werden«, so Klaus Haasis, Geschäftsführer der MFG Stiftung Baden-Württemberg, bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse in Stuttgart.

Differenziert man nach der Art der OSS-Anwendung, dann zeigt sich, dass Bürosoftware besonders bei kleinen Firmen beliebt ist, während Serverbetriebssysteme und Datenbanken häufiger in Großunternehmen zum Einsatz kommen. Bei den relativ selten eingesetzten OSS-Anwendungen im Bereich Sicherheit und Multimedia sind die Unterschiede eher gering. Unternehmen mit mindestens 250 Beschäftigten nutzen zu 44 Prozent OSS-Softwareentwicklungsprogramme. Der Anteil in den kleineren Größenklassen liegt dagegen nur zwischen 8 und 19 Prozent.

Die Unternehmensbefragung wurde im Rahmen des neuen Forschungsprojekts FAZIT durchgeführt. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Initiative der MFG-Stiftung Baden-Württemberg, des Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und des Fraunhofer-Institutes für System- und Innovationsforschung stehen die Perspektiven für Innovationen, neue Märkte und Arbeitsplätze durch Informations- und Medientechnologien im Südwesten.

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