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Fr, 16. September 2005, 12:54

Software::Kernel

Automatische Konfiguration des Kernels

Studenten der Hochschule Niederrhein stellten auf der LKML (Linux Kernel Mailing List) ein neues Framework vor, das eine automatische Kernelkonfiguration vornehmen kann.

Die ursprünglich von Roman Zippel vorgestellte Kernel-Konfiguration aus dem Jahre 2002

Mirko Lindner

Die ursprünglich von Roman Zippel vorgestellte Kernel-Konfiguration aus dem Jahre 2002

Bereits früher hatte Eric Raymond Anstrengungen unternommen, mit CLM2 einen einfachen Nachfolger des alten Systems (CLM1) zu kreieren. Die Akzeptanz des neuen Tools war aber zum Leidwesen des Entwicklers gleich Null. Trotz der Tatsache, dass Linus einen Einsatz des Systems im Kernel 2.6 bereits beschlossen hatte, lehnten viele Benutzer CMS2 weiterhin ab. Einer der Gründe stellte die Bindung an Python 2 dar. Ferner störte viele die sehr träge Arbeitsweise des Systems und die unübersichtliche Menüführung. Das Projekt CML2 starb, noch bevor es richtig aufblühen konnte.

2002 stellte Roman Zippel ein neues Konfigurationssystem vor, welches ebenfalls die alterwürdige CML (Configuration Menu Language) ablösen wollte. Wie CML oder CML2 beherrscht es Text-, Konsolen und grafischen Modus. Zippels Arbeit wurde aufgenommen und ein neues Tool fand seinen Weg in den Kernel. Das größte Manko aus Sicht vieler User blieb allerdings - die Konfiguration einer neuen Config-Datei gestaltet sich immer noch langwierig und kann in vielen Fällen zu einem Abenteuer ausufern.

Einer einfachen Konfiguration hat sich nun ein Student der Hochschule Niederrhein angenommen und präsentiert ein neues Framework für den Kernel. Wie Ahmad Reza Cheraghi auf der LKML bekannt gab, erstellt das neue Tool automatisch ein Config-File anhand der vorhandenen Hardware. Das Programm ist laut Aussagen des Autors an Nutzer gerichtet, die einen Linux-Kernel generieren wollen und keine langwierige Konfiguration über sich ergehen lassen wollen.

»Linux Auto-Config« basiert auf einer Reihe von Scripten und Regeln, die die verwendete Hardware überprüfen und den gefundenen Einstellungen entsprechend eine Konfiguration erstellen. Ein simples »make autoconfig« erzeugt ein neues Config-File, das nach Möglichkeit alle gefundenen Komponenten beinhaltet.

Wie erwartet befindet sich das System noch in einer sehr frühen Phase der Entwicklung und viele der benötigten Skripte sind noch nicht geschrieben. Das Vorhaben stößt in der Gruppe der Kernel-Entwickler auf Interesse. Ob die Lösung allerdings wirklich in den Kernel Einzug hält, darf abgewartet werden.

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Kommentare (Insgesamt: 38 || Alle anzeigen )
CMS, CML oder CLM? (Hightower, Mo, 19. September 2005)
Notwendig? (Haug Bürger, Mo, 19. September 2005)
G.W. (Soder, Mo, 19. September 2005)
Re[3]: Endlich! (Georg, So, 18. September 2005)
Re: NEEEIIINNN: Warum ausgerechnet Perl?? (Rudi, So, 18. September 2005)
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