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Mi, 12. Oktober 2005, 12:28

Software::Virtualisierung

Xen 3.0 erweitert seine Einsatzfelder

Mit dem Release der Version 3.0 hat der Paravirtualisierer Xen ein Entwicklungsstadium erreicht, in dem der Einsatz in verschiedenen Umgebungen Sinn macht.
Von ThomasS

Im letzten Jahr hat Xen in einem atemberaubenden Tempo Funktionen zur Unterstützung von Hardware-Virtualisierung und Symmetric-Multiprocessor-Umgebungen (SMP) spendiert bekommen. Fast ebenso schnell hat sich um das Projekt eine sehr aktive Entwicklergemeinschaft versammelt, die Xen zu einem schnellen und stabilen Produkt gemacht haben.

Bis zur 3. Version gab es noch einige Umgebungen, in denen der Einsatz von Xen nicht angezeigt gewesen ist. Da die Virtualisierungssoftware auf dem Ansatz beruhte, dass das zugrunde liegende Betriebssystem geändert werden musste, um gegenüber anderen Virtualisierungslösungen Leistungsvorteile zu erzielen, musste diese Herangehensweise in allen Computerumgebungen scheitern, in denen der Code des jeweiligen Betriebssystems nicht frei zugänglich gewesen ist.

Dies scheint sich nun mit Xen 3.0 geändert zu haben. Zu Hilfe kommen Xen dabei neuere Entwicklungen des x86-Prozessors in Form von Intels VT-Erweiterungen oder AMDs SVM, die beide On-Board-Unterstützung für virtualisierte Prozessor-Kontexte bieten. Fast unbeachtet haben Entwickler des Intel Open Source Technology Center für eine Unterstützung von Intels VT-Erweiterungen im Xen-Quellcode gesorgt und konnten verkünden, dass Xen nun bespielsweise die Fähigkeit habe, unmodifizierte Linuxkernel im geschützten 32-Bit-Modus zu hosten.

Damit hat man es, trotz einiger Probleme mit Gerätetreibern und der Software-Unterstützung der neuen Chip-Erweiterungen, dennoch geschafft, viele ursprüngliche Probleme zu lösen, eines davon war die Virtualisierung in proprietären Betriebssystem-Umgebungen. Xen ist längst Bestandteil aller gängigen Linux-Distributionen und kann jetzt auch den Sprung in den Unternehmensbereich angehen. Ursprünglich war Xen ein IT-Projekt des ComputerLab der britischen Universität Cambridge. Nach seiner "Auswilderung" in die Praxis wendet man sich dort eine Reihe weiterer Forschungen zu, die sich aus dem Xen-Projekt ergeben haben.

Xen sollte unter anderem das Management von Multibetriebssystem-Umgebungen vereinfachen. Probleme sieht man an der Universität Cambridge allerdings noch im Feld des Speichermanagement. Während virtuelle Maschinen sich suspendieren oder zu jedem beliebigen Zeitpunkt über die physikalischen Grenzen eines Rechners hinweg neu starten lassen, ist das etablierte, darunterliegende Speichermanagement noch zu unflexibel. Mit dem noch in seinen Anfängen steckenden Projekt Parallax soll die Inflexibilität der existierenden Speichermanager umgangen werden durch die Nutzung gemeinsamer virtueller "template images", in denen alle virtuellen Maschinen ihre Daten gemeinsam ablegen und verwalten können. Genau an diesem Punkt hakt es zur Zeit, sowohl beim lokalen wie auch dem Cluster-Speichermanagement. Solche virtuellen Speicherräume, die ihre Daten lokal cachen sollen, erlauben nach Auffassung der Forscher ein weitaus flexibleres Management, als es bislang möglich gewesen ist, und eröffnen dem Einsatz von Xen in Cluster-Umgebungen neue Möglichkeiten.

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