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Fr, 14. Oktober 2005, 12:07

Software::Desktop::Gnome

Gnome schneller machen

Lorenzo Colitti unterzog GNOME einer Analyse und stellt in seinem Bericht die größten Geschwindigkeitsblocker und mögliche Lösungen der Umgebung dar.

Mirko Lindner

Bereits Ende September erkannte Robert Love, dass Gnome Defizite im Bezug auf die Geschwindigkeit hat. Laut der damaligen Analyse von Love war das größte Geschwindigkeitshemmnis die Festplatte. Die Umgebung platziert eine Vielzahl kleiner Dateien auf der Festplatte, die allesamt ausgelesen werden müssen. Hinzu kommt noch, dass alle Dateien zu verschiedenen Zeitpunkten geschrieben werden und in verschiedenen Verzeichnissen liegen. In diesem Fall liegen sie nicht nur fragmentiert auf dem Massenspeicher, sondern befinden sich auch noch auf verschiedenen Zylindern der Festplatte.

Zu einem ähnlichen Resultat kommt auch Lorenzo Colitti in seiner Analyse. Auch er fand heraus, dass die aktuelle Umgebung immer noch zu viele Zugriffe auf die Festplatte durchführt. Ähnlich wie KDE verbraucht Gnome beim Laden der Bibliotheken eine Menge Zeit. Eine Zusammenfassung der kleinerer Bibliotheken zu einer großen, wie sie zum Beispiel das Project Ridley vorhat, machen laut Colitti keinen Sinn. Preloading würde das Laden der Bibliotheken beschleunigen, der Preis wäre aber ein gesteigerter Speicherverbrauch.

Einer der großen Bremsen beim Laden der Umgebung ist nach Meinung des Entwicklers gconfd-2. Das System lädt laut Colitti hunderte von Dateien. Gconfd-2 beinhaltet allerdings jetzt schon eine Funktionalität, die das Auslesen der Dateien beschleunigen kann. Der Entwickler hat dazu alle Config-Dateien zu einer großen mittels »gconf-merge-tree /PFAD/gconf.xml.defaults« zusammengefasst und konnte den Start um sieben Sekunden verkürzen. Eine weitere Möglichkeit wäre das sequentielle Auslesen der Datei. Hier erhofft sich der Entwickler ebenfalls spürbare Verbesserungen der Geschwindigkeit. Ein entsprechender Patch ist bereits vorhanden und verkürzt die Bearbeitung um von ehemals zehn auf acht Sekunden.

Auch das Laden von nicht benötigten Dateien beim Start stellt laut Colitti ein Problem dar. So wird zum Beispiel der Screensaver bereits beim Start von Gnome geladen, was nach Meinung des Entwicklers nicht notwendig ist. Die Verwendung einer schmaleren cpp-Implementierung für xrdb wie zum Beispiel mcpp, würde weitere Geschwindigkeitsvorteile mit sich bringen. Laut Colitti verkürzt sich die Bootzeit um weitere 1,5 Sekunden. Auch hierfür existiert bereits ein Patch.

Wie der Entwickler feststellt, besteht eine reelle Möglichkeit, die Startzeit von Gnome um 50 Prozent zu senken. Zwar räumt Colitti ein, dass viele der von ihm verwendeten Patches noch Hacks sind, glaubt aber, dass sie weiter verbessert werden können und vielleicht schon in der Version 2.14 von Gnome Anwendung finden.

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