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So, 16. Oktober 2005, 17:53

Hardware

Forum für Linux am Handy

Morgen, Montag, startet das Industrie-Konsortium Open Source Development Labs (OSDL) eine Initiative, um Linux als Handy-Betriebssystem zu verbreiten.

OSDL will damit bestehende Systeme für Mobiltelefone verbessern, neue Applikationen entwickeln und verschiedene Open-Source-Initiativen unterstützen. Unter den 20 Mitgliedern des Konsortiums sind Intel, IBM, NEC und CA. MontaVista Software, Experte für Linux auf verschiedenen Unterhaltungselektronik-Geräten, hat bereits eine Version des Betriebssystems für mobile Geräte entwickelt, die bei einigen Geräten von Motorola eingesetzt wird. Die Initiative wird am Montag in Peking vorgestellt.

Derzeit ist Linux hauptsächlich für Highend-Mobiltelefone mit leistungsfähigen Prozessoren und großer Speicherkapazität geeignet. Ein Ziel von ODSL sei, die Software auch auf weniger leistungsstarke Geräte zu bringen, sagt Bill Weinberg, Experte für Open Source-Systemarchitektur von OSDL. "Bisher haben einige technische und ökonomische Hürden verhindert, dass Linux einen höheren Marktanteil bei mobilen Geräten hat", so Weinberg. Wirtschaftliches Hindernis sei in erster Linie, dass bei Standardgeräten vor allem kostengünstige und wenig leistungsstarke Komponenten eingesetzt werden.

Ein technisches Ziel des Konsortiums ist, die Software für das Herzstück des Betriebssystems, den Mainline Kernel, weiterzuentwickeln. Bisher haben sich die Entwickler des Betriebssystems um Linus Torwalds in erster Linie auf die Software für Mainstream-Geräte konzentriert. Features für Mobiltelefone oder Robotersteuerungen seien bisher vernachlässigt worden, so OSDL. Das Konsortium plane die Entwicklung eines übergeordneten Energie-Management-Mechanismus im Kernel, erklärt Weinberg. Eine andere Aufgabe der Initiative werde die Weiterentwicklung der Basisband-Prozessoren sein. OSDL wolle diese Komponenten der Chips, die die Funkverbindung steuern, beschleunigen, um eher bei Standardgeräten eingesetzt zu werden, meint Weinberg.

Neben OSDL arbeiten zwei weitere Konsortien, Consumer Electronis Linux Forum und Linux Phone Software Forum, an der Weiterentwicklung von Linux für diverse Geräte. "Wir haben das Programm unserer Initiative mit den beiden Gruppen abgestimmt, um uns zu ergänzen. Wir wollen nicht parallel und konkurrierend an derselben Materie arbeiten", sagt OSDL-CEO Stuard Cohen. Wenn das Konsortium erfolgreich ist, sei das Resultat eine einfachere Software für Handys und ein weiter verbreiteter Einsatz von Linux. "Die Hersteller von Mobiltelefonen wünschen sich, dass nur ein einziges Betriebssystem auf Handy eingesetzt wird. Linux ist dafür ein starker Kandidat", so Cohen. (pte)

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