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Fr, 21. Oktober 2005, 10:11

Gesellschaft::Politik/Recht

Ardour 1.0 fällt flach

Die Entwickler der freien »digitalen Audio-Workstation« Ardour haben angekündigt, die langersehnte Version 1.0 ausfallen zu lassen und gleich Version 2.0 anzugehen.

Ardour-Projekt

Diese auf den ersten Blick merkwürdige Entscheidung liegt darin begründet, daß Ardour 0.9x, das zur Version 1.0 führen sollte, die GUI-Bibliothek GTK+ 1.x verwendet, die nach Ansicht der Entwickler nicht mehr zeitgemäß ist. Ardour 2.0, das bereits in Entwicklung ist, baut auf GTK+ 2.x und ist damit besser für die Zukunft gerüstet.

Mit Ardour nimmt man Audio in mehreren Spuren auf, ändert und mixt den Sound, produziert eigene CDs, mixt Video-Soundtracks, experimentiert mit neuen Ideen über Musik und Sound, erzeugt Sound-Installationen für Galerie-Shows mit zwölf Lautsprechern und einiges mehr.

Die am 23. September dieses Jahres erschienene Version 0.99 von Ardour löst das lange vorhandene Problem, daß verschiedene Plugins zu Latenzzeiten führten, die zwingend kompensiert werden mußten, um befriedigende Ergebnisse zu erhalten. Version 0.99 ist nach Meinung der Entwickler immer noch voller Fehler, enthält jedoch auch nicht mehr Probleme als andere digitale Audio-Workstations.

Die Portierung von Ardour auf GTK+ 2, die zu Ardour 2.0 führen wird, ist bereits im Gange. So wird Version 0.99 nur eine kurze Lebensdauer haben. Es scheint zwar möglich, daß noch fehlerkorrigierte Versionen erscheinen, doch Version 2.0 macht gute Fortschritte und soll »schon bald« erscheinen. Die Features werden im Wesentlichen die gleichen sein wie bei Ardour 0.99.

Die Entwickler von Ardour haben bereits eine grobe Roadmap bis zur Version 5.0 erstellt. Nach Freigabe von Ardour 2.0 wird die Entwicklung von Version 3.0 begonnen, die offenbar zu einem kommerziellen Produkt führen soll. Denn der Entwicklercode soll nicht mehr öffentlich zugänglich gemacht werden. Neue Features in Version 3.0 sollen Unterstützung von MIDI- und OSC-Tracks, Video, Mackie-Steuer-Oberflächen, persistente Historie der Edit-Aktionen und Unterstützung von AES31 und/oder AAF Session-Dateien sein. Parallel werden in Version 2 keine neuen Features mehr einfließen, sondern nur noch Korrekturen.

Während Version 3.x möglicherweise den Entwicklern vorbehalten ist, soll Version 4.x eine stabile Version werden, die 3-6 Monate nach Version 2.0 fertig sein soll. Für Version 5.x denkt das Team an Features wie ein Cassowary-basiertes Randbedingungs-System und vollständige Trennung zwischen Engine und GUI

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