Software::Distributionen
SUN bündelt JDS mit gängigen Distributionen
SUN verkündet heute in einer Pressemitteilung in San Francisco, dass sein Java-Desktop-System (JDS) mit verschiedenen Linux-Distributionen gebündelt werden soll.
sun.com
Das auf GNOME basierende Java-Desktop-System
Der Vize-Präsident für Software John Loiacono bei SUN sagte zur Begründung des Schritts, dass die Nachfrage wegen eines fehlenden Standard-Linux-Desktops ziemlich hoch sei. Dies führte nach seiner Ansicht zwar dazu, dass in vielen Ländern nun jeweils lokalisierte Varianten eines Linux-Desktops existierten. Während dieser Überfluss an Distributionen die Wahl für Kunden erhöhe, ist für SUN die Entscheidung, für eine ausgewählte Distribution Support anzubieten, sehr schwierig.
Das Java Desktop System (JDS), die Linux-Distribution des kalifornischen Soft- und Hardware-Herstellers, soll nach Willen von Loiacono damit vollständig kompatibel zu Distributionen wie Red Hat, Red Flag, Gentoo, Yellow Dog und Linspire werden. Als Folge werden alle Applikationen des JDS wie StarOffice oder die Java Virtual Maschine (JVM) auf diesen Distributionen in Zukunft lauffähig sein. Zur Zeit bündelt SUN sein JDS mit einer abgewandelten SUSE-Variante, die für Endbenutzer zu einem Kaufpreis von 100 USD und für Unternehmen mit 50 USD je Arbeitsplatz, begrenzt auf ein Jahr, über den Ladentisch gehen. Dazu gibt es im Paket auch die jeweils aktuelle Version von Solaris, zur Zeit Version 10.
Gleichzeitig hat SUN damit aber auch den OEM-Markt im Auge, denn mit dem neuen Schritt dürfen nun auch PC-Hersteller Linux-Systeme mit vorinstalliertem JDS und Java sowie den frei benutzbaren JDS-Logos vertreiben. SUN plant das neue OEM-Programm im Rahmen einer JDS-Partnerschaft sofort zu starten und will eigens dazu eine eigene Website mit zusätzlichen Informationen ins Netz stellen.
Damit korrigiert SUN offenbar seine sichtliche Zurückhaltung in Sachen Linux-Desktop wieder und schmiedet bereits Pläne für kommende JDS-Versionen, die unter anderem für 2006 eine nahtlose Integration der Desktop-Präsentationstechnologie Looking Glas 3D in den JDS vorsehen.