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Mo, 31. Oktober 2005, 21:47

Open-Source-Versicherung in Großbritannien

Die Firmen Kiln plc und Miller Insurance Services Limited haben das bereits im August angedeutete Vorhaben einer Open-Source-Versicherung nun offiziell angekündigt.

Wie Cnet bereits vor zwei Monaten spekulierte, haben die Firmen ein neues Produkt namens »Open Source Compliance Insurance« vorgestellt. Diese Versicherung soll Firmen vor den speziellen Risiken schützen, die durch die Einbeziehung von Open-Source-Komponenten in eigene kommerzielle Software oder den Einsatz freier Software oder Linux in der internen IT-Infrastruktur entstehen könnten.

Sollte ein Unternehmen durch den Einsatz von Open-Source-Software eines Lizenzverstoßes für schuldig befunden werden und dadurch direkte finanzielle Verluste erleiden, so deckt die Open Source Compliance Insurance bis zu 10 Mio. Pfund des Schadens ab. Auch soll die Versicherung Gewinnausfälle ersetzen, die durch das Zurückziehen von Produkten entstehen.

In den USA bietet das Beratungshaus Open Source Risk Management (OSRM) bereits eine ähnliche Versicherung an. Die Versicherung von Miller und Kiln ist in Zusammenarbeit mit dem OSRM entstanden. OSRM kommt dabei die Rolle eines Beraters und Gutachters zur Abschätzen der Risiken zu.

Weltweit gab es bereits eine Reihe von Verfahren wegen Copyright-Verstößen im Zusammenhang mit Open-Source-Software. In allen Fällen behielten die Rechteinhaber der freien Softwareprojekte die Oberhand, auch wenn oft eine außergerichtliche Einigung erzielt wurden. Der bisher letzte Fall dieser Art waren die Vorwürfe von FreeDOS-Entwicklern gegen DR-DOS 8.1, das daraufhin zurückgezogen wurde. Die Zahl der Fälle scheint allmählich zuzunehmen, was auch von den Versicherungsanbietern betont wird.

Eine solche Versicherung ist nach Meinung der Anbieter nötig, da das Risiko nicht durch andere Versicherungen wie eine Haftpflicht gedeckt wird. Doch auch die Anbieter selbst wissen über freie Lizenzen nicht Bescheid und verbreiten Falschinformationen: »... ein "Vertrieb" [einer] unter der GPL [stehenden Komponente] führt dazu, daß die Firma ihre gesamte proprietäre Anwendung Open Source machen muß...«

Die Open-Source-Versicherung wird nicht, wie Cnet noch mutmaßte, direkt von Lloyds, sondern von dem Lloyds-Einzelversicherer Kiln angeboten und von dem Lloyds-Makler Miller vertrieben.

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