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Di, 22. November 2005, 13:16

Unternehmen

Wien: Stand der Migration

Im Januar 2005 beschloss die Stadtverwaltung Wien ihre weiche Migration zu Open Source, mittlerweile gibt es erste Eindrücke vom Fortgang der Dinge.
Von ThomasS

Erwin Gillich, Leiter der IT-Abteilung der Stadt Wien, hat im Gespräch mit dem britischen ZDNet erste Einblicke in den Stand der weichen Migration der Stadt Wien gewährt. Als "weich" wurde die Maßnahme vor allem deshalb bezeichnet, weil die Schritte zur Umstellung der städtischen Rechner auf Open Source weitgehend auf freiwilliger Basis erfolgen sollte. Dabei wurde den städtischen Mitarbeitern ein Mitspracherecht über die am Arbeitsplatz installierte und eingesetzte Software eingeräumt.

In ersten Analysen identifizierte die IT-Abteilung von 16.000 Computern der Stadt 7.500 geeignete Rechner für eine Migration zu OpenOffice und 4.800 PCs, die für einen vollständigen Umstieg auf Linux geeignet erschienen. Daraufhin entwarf die IT-Abteilung ein kostengünstiges Angebot zur Installation von OpenOffice unter Windows für die betreffenden städtische Abteilungen, dass mit Support und Training für die Umsteiger verknüpft wurde. Sollte sich ein Mitarbeiter zum Umstieg von Microsoft Office auf OpenOffice unter Windows entscheiden, wird die betreffende Abteilung 62 EUR einsparen, bei einem kompletten Umstieg auf OpenOffice und Linux summiert sich die Ersparnis auf 93 EUR je migriertem Arbeitsplatz. Parallel dazu arbeitete die IT-Abteilung der Stadt an der eigenen, auf Debian und KDE setzenden Linux-Distribution Wienux, die mittlerweile fertig ist und sich bereits im Einsatz auf dem Behörden-Desktop befindet.

Gegenwärtig läuft OpenOffice bereits auf 2500 städtischen PCs, was für Gillich angesichts des eigentlichen Starts der Migration vor zwei Monaten eine ganze Menge ist: "Es ist mehr, als ich erwartet hatte, aber diese Arbeitsplätze sind noch nicht komplett umgestellt. Die meisten nutzen OpenOffice parallel zu Microsoft Office. Es wird einige Zeit brauchen, bevor die Microsoft-Lizenzen komplett zurückgegeben werden."

Viel schwieriger scheint sich die Migration zu Linux zu gestalten, das sich bislang auf etwa 200 städtischen Arbeitsplätzen breit machen konnte. Den Hauptgrund für die zögerliche Akzeptanz sieht Gillich vor allem darin, dass die Mitarbeiter das Lernen von Linux schwer finden.

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