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Do, 1. Dezember 2005, 22:39

Software::Distributionen::Fedora

Fedora Directory Server 1.0 vorgestellt

Das Fedora-Projekt hat Fedora Directory Server 1.0 freigegeben und damit das Versprechen eingelöst, das Red Hat gegeben hat.

Ende September 2004 hatte Red Hat Netscape Solutions übernommen und im Zuge dieses Kaufs auch den früheren Netscape Directory Server bekommen. Es war klar, daß Red Hat diesen Verzeichnisdienst, der deutlich leistungsfähiger als OpenLDAP ist, als eigenes Produkt gegen proprietäre Angebote wie Novell eDirectory oder MS Active Directory stellen würde. Dies wurde bereits im Juli 2005 mit dem Red Hat Directory Server begonnen, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig Open Source war und als Zusatz zu Red Hat Enterprise Linux im Rahmen des gleichen Abonnementmodells wie Red Hat Enterprise Linux verfügbar ist.

Gleichzeitig wurde von Red Hat das Fedora Directory Server Project gestartet, das zum Ziel hatte, den Directory Server für die Freigabe als Open Source vorzubereiten und in Fedora zu integrieren. Nun kann die Freigabe der Version 1.0 verkündet werden. Die Software wird über Apache verwaltet und stellt ein Modul mod_nss für Apache zur Verfügung, das wie das bekannte mod_ssl funktioniert, aber die Mozilla NSS Crypto-Engine verwendet.

Der Fedora Directory Server bietet eine LDAPv3-Schnittstelle und kann auch als sehr gut skalierbare Alternative zu OpenLDAP eingesetzt werden. Er beherrscht die Replikation seiner Daten zwischen mehreren Master-Systemen, Synchronisation mit Windows, und das Hashen von Paßwörtern mit den Algorithmen MD5, SHA-256, SHA-384 und SHA-512.

Trotz der Versionsnummer 1.0 ist Fedora Directory Server ein ausgereiftes und stabiles Produkt für den Unternehmenseinsatz. Wäre die Versionsnummer des früheren Netscape Directory Servers weitergeführt worden, so würde es sich nun wohl um Version 7.2 handeln. Eine Unterstützung für 64-Bit-CPUs (x86_64) gibt es noch nicht, sie soll aber in Arbeit sein. Der Download von Quellcode und Binärpaketen für Fedora Core und Red Hat Enterprise Linux ist von der Download-Seite möglich.

Die Lizenzierung des Servers ist kompliziert, da er aus verschiedenen Komponenten mit unterschiedlichen Lizenzen besteht. Der Kern ist unter der GPL (mit Ausnahmen für Plugins) veröffentlicht. Die Client-Bibliothek steht unter der Dreifachlizenz MPL/LGPL/GPL, da sie unter der Obhut von Mozilla steht. Die Apache-Module (mod_nss u.a.) sind von der Apache 2.0-Lizenz abgedeckt. Einige andere Komponenten verwenden die X11-Lizenz, die BSD-Lizenz oder die GPL.

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