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Di, 13. Dezember 2005, 13:32

Software::Desktop::Gnome

Torvalds' harsche Kritik an GNOME

In einer Email an die Usability-Mailingliste des GNOME-Projektes kritisiert der Linux-Vater in teils drastischen Worten das GNOME-Projekt und ermuntert zur Nutzung der KDE-Umgebung.

LINUXMAG.com

»Ich persönlich ermuntere die Leute, KDE zu nutzen«, schreibt Torvalds an die Liste. Laut dem Entwickler verfiele GNOME einer Mentalität, dass alle Nutzer des Desktops Idioten seien und Funktionen einer Umgebung sie verwirren. »Wenn ihr glaubt, dass Nutzer Idioten seien, dann werden nur Idioten es (Anm. d. Red. GNOME) nutzen«, Torvalds weiter. Er benutze GNOME deshalb nicht, weil Funktionen für den Preis der Einfachheit entfernt wurden. GNOME hat demnach nicht mehr die Funktionen, die der Entwickler braucht.

Die Entwicklung von GNOME beschränkt sich laut Torvalds auf die Entfernung von Funktionen unter dem Deckmantel der Einfachheit. Kein anderes Projekt in der Open-Source-Szene sei so von »Interface-Nazis« umgeben wie GNOME. Dabei kommt immer wieder die Aussage, dass Funktionen nicht zu kompliziert sind, um sie einzubauen, sondern dass sie »die Nutzer verwirren«.

Stein des Anstoßes stellte eine Email des Linuxprinting.org- und Foomatic-Projektleiters Till Kamppeter an GNOME dar, in der er sich über die fehlenden Funktionen von GNOME beschwerte. Kamppeter bemängelt in seiner Email, dass GNOME nicht die vollen Funktionen der CUPS-Treiber unterstützt. Seine Recherchen haben ergeben, dass die Umgebung fähig wäre, die volle Funktion von CUPS anzubieten, das Usability Team des GNOME-Projektes diese aber aus Gründen der Einfachheit entfernen ließ. Zu viele Optionen würden die Nutzer nur verwirren, lautete die Aussage.

Laut Kamppeter habe der Nutzer das Recht, die Funktionen des Druckers zu nutzen, die er auch beim Erwerb erstanden hat. Er schlug deshalb mehrere Lösungsvorsätze vor und wollte die Entwickler zur Diskussion anregen. Ferner lud er sie auch zum Printing Summit 2006 ein.

Jeff Waugh wies die Kritik an GNOME als unbegründet zurück. GNOME sei bestrebt, eine Umgebung für unerfahrene Nutzer zu erstellen und betrachte die User nicht als dumm. Ximian-Mitbegründer Nat Friedman erkennt Torvalds' Kritik auch nur teilweise an. Usability sei wichtig, aber tatsächlich seien einige GNOME-Entwickler selbst ernannte Kontrollfreaks. Genauso sei manch ein KDE-Entwickler eine »Funktionsnutte«, die keine Checkbox auslassen würde. Der Desktop sei in der Entwicklung und man stehe für Diskussionen offen.

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