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Mi, 15. März 2006, 11:52

Gesellschaft::Politik/Recht

Lizenzstreit zwischen OpenWrt und Sveasoft

Das OpenWrt-Projekt, eine Linux-Distribution für Wireless-Router, beschuldigt das kalifornische Unternehmen Sveasoft, gegen die GPL zu verstoßen.

Sveasoft stellt einen Firmware-Ersatz für verschiedene Wireless-Router wie den Linksys WRT54G auf kommerzieller Basis für seine Kunden bereit. Dem OpenWrt-Projekt zufolge beruht diese Firmware auf dem unter GPL stehenden OpenWrt-Code. Den Quellcode der Firmware stellt Sveasoft jedoch angeblich nicht zur Verfügung. Da dies eine Verletzung der GPL darstellt, hat das OpenWrt-Projekt dem Unternehmen mit sofortiger Wirkung die Lizenz entzogen.

Der Entzug der Lizenz ist in Abschnitt 4 der GPL geregelt. Diesem kurzen Abschnitt zufolge erlischt die Lizenz bei einem Verstoß sogar automatisch. Damit kann Sveasoft bis auf weiteres die Firmware nicht mehr legal an Kunden ausliefern.

Sveasoft hat sich offenbar bereits zu dem Thema geäußert. Das Unternehmen glaubte, seine Vorgehensweise sei in Ordnung, da es sich um einen Entwicklungsstand handelte, der nur an wenige Personen verteilt wurde. Es habe bereits seit November 2003 Firmware für verschiedene Router entwickelt und stets den Quellcode veröffentlicht. Es plane auch, den Quellcode der WRT54G-Firmware zu veröffentlichen, wenn sie fertiggestellt ist. Die GPL kennt jedoch keine solchen Ausnahmen. Der Quellcode muss in jedem Fall angeboten werden.

Allerdings behauptet Sveasoft, dass es sich um eine interne, nicht veröffentlichte Entwicklerversion handele. Solange sie tatsächlich nicht weitergegeben wurde, greift die GPL nicht. Sveasoft geht in einer Antwort an OpenWrt in die Offensive und beschuldigt OpenWrt, dem Unternehmen schaden zu wollen: »Es gibt mehrere Dateien in OpenWrt, die von mir und Sveasoft geschrieben wurden und deren Copyright entfernt wurde. Dieser Code wurde ohne unsere Erlaubnis unter die GPL gestellt«, schreibt James Ewing von Sveasoft. Ferner soll OpenWrt erklären, wie das switch-Modul Code enthalten kann, der von Broadcom stammt und der nicht unter die GPL gestellt werden darf. Diese Aussagen werden wiederum von OpenWrt bezweifelt und die Anschuldigungen zurückgewiesen.

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