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Do, 16. März 2006, 10:23

Software::Desktop::Gnome

Gnome 2.14 freigegeben

Sechs Monate nach der Freigabe von [a 0.8610]Gnome 2.12[/a] haben die Entwickler der freien Desktop-Umgebung Gnome 2.14 veröffentlicht.

Lockdown-Editor Pessulus im Einsatz

Davyd Madeley

Lockdown-Editor Pessulus im Einsatz

Der neue Gnome-Desktop kommt nach Angaben der Entwickler mit einer benutzerfreundlicheren Oberfläche. Dazu wurden die Werkzeugleisten, Benutzermenüs und Funktionen der Programme weiter vereinheitlicht. Ferner haben die Entwickler die Geschwindigkeit weiter optimiert. So wurde zum Beispiel Gnome Terminal, der Terminal-Emulator für den GNOME-Desktop, an vielen Stellen optimiert, um es schneller zu machen und gleichzeitig seinen Ressourcenverbrauch zu verringern. Der Systemprotokollbetrachter startet ebenfalls schneller und soll laut Aussagen des Teams »über 20 mal schneller« als zuvor agieren. Durch eine neue Speicherverwaltung in den Bibliotheken (glib/gtk+/gnome) soll darüber hinaus der Arbeitsspeicher beim Starten von Gnome-Programmen deutlich schneller verwaltet und die Programme damit beschleunigt werden. Unter anderem haben die Entwickler die Gnome-Bibliotheken vte und Pango überarbeitet.

Zu den Highlights von Gnome 2.14 zählt das neue VoIP-Softphone Ekiga. Mit dem Nachfolger von GnomeMeeting können Nutzer über das Internet telefonieren und Video-Konferenzen durchführen. Ekiga unterstützt die Voice over IP-Standards SIP und H.323. Die VoIP-Software kann mit Evolution verbunden werden und auf LDAP-Verzeichnisse zugreifen. Das Email-, Kalender- und Adressbuch-Programm von Gnome hat ebenfalls eine Reihe an Änderungen über sich ergehen lassen. In Evolution gibt es jetzt einen Dialog für die Planung von Terminen und Besprechungen. Das Programm unterstützt nun auch den offenen Kalenderstandard CalDAV. So können Kalenderdaten über ein offenes Protokoll abgelegt und verwaltet werden. Evolution kann über ein Plugin an Exchange angebunden werden oder den Open-Source-Groupware-Server Hula von Novell nutzen.

Evolution mit CalDAV-Anbindung

gnome.org

Evolution mit CalDAV-Anbindung

Weitere Neuerungen erfuhr auch der Gnome-Browser Epiphany. So können Lesezeichen jetzt nach Schlagworten angelegt werden. Nutzer können ihre Favoriten so in verschiedene Unterkategorien sortieren. Eine weitere Besonderheit: Epiphany-Nutzer können Lesezeichen mit anderen Anwendern im Netzwerk auszutauschen. Der Browser verfügt nun auch über diverse Erweiterungen. Anwender können Epiphany damit besser an individuelle Bedürfnisse anpassen.

Neu in GNOME ist die Deskbar. Power-User, Tastatur-Fanatiker und Benutzer des alten Befehlszeilenapplets werden diesen Ersatz durchaus zu schätzen wissen. Deskbar verwendet in Python geschriebene Plugins, um Programme, Dateien, Ordner, Lesezeichen oder Kontakte zu durchsuchen. Die Erweiterung kann auch die Live-Suchen von Google Live, Yahoo und Beagle benutzen. Das GNOME-Projekt integriert in die neue Version 2.14 darüber hinaus einen eigenen Bildschirmschoner.

Der GNOME-Texteditor kann nun Dateien direkt von einem Server öffnen und dort wieder speichern. Anwender können dadurch Dateien direkt über den GNOME-Dateimanager Nautilus auswählen und bearbeiten. Das Zwischenspeichern auf dem Arbeitsrechner und das Kopieren über einen FTP-Client fällt weg. Die neuen Funktionen sind insbesondere für die Betreuung von Webseiten interessant. Weitergehend können Plug-ins für GEdit in Python geschrieben werden.

Für den administrativen Einsatz präsentiert GNOME 2.14 das Tool Pessulus. Über den Lockdown-Editor können Funktionen in GNOME 2.14 für Benutzer gesperrt werden. Der Programmzugriff ist für Internet-Cafés, Schulen, öffentliche Verwaltungen und Firmen interessant. Einen Schritt weiter geht das von Red Hat beigesteuerte Sabayon. Mit dem Programm können Gruppenrichtlinien vergeben werden. Diese lassen sich von einer Stelle aus einrichten und verwalten. Das Feature ist für größere Desktop-Installationen in Unternehmen und Verwaltungen interessant.

Mit dem Grundsatz »keep it pretty, keep it simple« will Gnome in der neuen Version einen schicken und einfachen Desktop freigeben. Die Umgebung unterstützt viele Plattformen, darunter Linux, Solaris, HP-UX, Unix, BSD und Apples Darwin. Die neueste Version kann ab sofort vom Server des Projektes und dessen Mirros heruntergeladen werden.

Der halbjährliche Zyklus von Veröffentlichungen, den sich das Projekt zum Ziel gesetzt hat, soll fortgesetzt werden. Die nächste Version von GNOME ist für den September 2006 geplant und soll unter anderem auf Cairo 1.2 basierende Themen und Unterstützung für Compositing, Alpha-Blending, Schattenwurf und Transparenz von Fenstern enthalten.

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