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Fr, 24. März 2006, 10:43

Software::Kernel

Stabile Kernelreihe auf Basis von 2.6.16 geplant

Der Kernel-Entwickler Adrian Bunk plant, eine stabile Version des Linux-Kernels 2.6.16 für lange Zeit zu pflegen.

Bereits im Dezember hatte Bunk ein solches Vorhaben zur Diskussion gestellt. Aus seiner Sicht hat das derzeitige Entwicklungsmodell für die Benutzer den Nachteil, dass ein neuer Kernel immer wieder einen Update von zugehörigen Systemprogrammen erfordert. Vielen Anwendern sei der Kernel-Update mittlerweile zu kompliziert geworden, so dass sie lieber bei älteren Kernelversionen blieben, selbst wenn diese bekannte Sicherheitslücken haben.

Diese Benutzer möchten einen Kernel wie Linux 2.4.x, bei dem noch Updates, vor allem Treiber-Updates, möglich sind, der Rest jedoch stabil bleibt. Bunk will einen solchen Kernel unter der Bezeichnung 2.6.16.x bereitstellen. Diese Vorgehensweise scheint sich nicht sehr von der Art zu unterscheiden, wie Distributoren wie Red Hat, SUSE oder Debian ihre Kernel pflegen.

Basis des stabilen Kernels soll der kürzlich freigegebene Kernel 2.6.16 bilden. Für die nächsten zwei bis drei Monate werden sich Chris Wight und Greg KH um wichtige Updates für diesen Kernel kümmern und eine Version 2.6.16.1 und weitere herausgeben, wenn Bedarf dafür besteht. Wenn Kernel 2.6.18 veröffentlicht ist, werden diese beide Entwickler die Wartung von 2.6.16.x aufgeben. Zu diesem Zeitpunkt will Adrian Bunk den Code übernehmen und weitere Versionen 2.6.16.x herausgeben. Anders als zuvor will er nicht nur kritische Fehler beseitigen, sondern auch Updates integrieren. Dies will er, wenn der Kernel entsprechend akzeptiert wird, mehrere Jahre lang tun.

Die Zielgruppe dieses Kernels sind die Benutzer, die bisher noch Kernel 2.4 verwenden, sowie Distributionen, die Stabilität den neuesten Features vorziehen. Einem stabilen Kernel-API erteilt Bunk dennoch eine Absage. Änderungen von internen Funktionen sind also weiterhin möglich.

Andere Entwickler warnten bereits im Dezember vor dem Aufwand, den die Pflege eines solchen Kernels darstellt. Einige sehen bereits in der Absicht, neue Treiber zu integrieren, einen Widerspruch zur erwünschten Stabilität. Dies würde vielleicht ein paar Monate lang funktionieren und dann zu erheblichem Mehraufwand führen. Ferner würde ein solcher Kernel unter dem Problem leiden, dass er wenig getestet sei. Dennoch hat Bunk nun seine Pläne bestätigt. Nach der Veröffentlichung von Kernel 2.6.18, die sicher nicht vor Ende Juli 2006 erfolgen wird, wird er die weitere Wartung von 2.6.16 übernehmen.

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