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Di, 28. März 2006, 12:58

Software::Entwicklung

Geänderte Richtlinien für GCC vorgeschlagen

Der Debian-Entwickler und ehemalige Projektleiter der Distribution, Martin Michlmayr, schlägt in einem Brief an die GCC-Entwickler eine geänderte Fehlerstrategie des Compilers vor.

Über zwei Wochen lang hat Michlmayr die aktuelle Debian-Distribution unter der GCC-Version 4.1 compiliert. Dabei ist ihm aufgefallen, dass eine Vielzahl von Programmen, die sich mit den Vorgängerversionen noch problemlos compilieren ließen, unter der aktuellen Version 4.1 nicht compilierbar sind.

Zurückzuführen ist diese Tatsache auf eine striktere Auslegung der Standards. GCC 4.1 hält sich näher an die vorgegebenen Richtlinien und meldet in der aktuellen Version Fehler, die in den alten Versionen noch keine waren. Meistens sind es triviale Änderungen. Bei 6200 Paketen, die Michlmayr versuchte zu compilieren, alleine 280 wegen verschärfter Restriktionen ändern zu müssen, entwickelt sich zu einer harten Arbeit.

Michlmayr schlägt deshalb aufgrund des Stabilität des Compilers vor, dass in den künftigen Versionen des GCC ein Fehler in der Implementierung des Standards nicht direkt zu einem Abbruch der Compilierung führt. Vielmehr würde sich der Programmierer wünschen, dass der Compiler erst neue Richtlinien-Fehler ausgeben sollte, nachdem sie mindestens einen Releasezyklus lang als Warnungen bei einer Default-Einstellung klassifiziert waren. Laut Michlmayr würde dies den Autoren von Software mehr Zeit geben, ihren Code anzupassen und zu reparieren.

Im Rahmen seiner Arbeit bei der University of Cambridge untersucht Michlmayr bereits seit 2004 die Qualität von freier Software. Unter anderem beschäftigt er sich mit der Frage, wie freie Projekte ihre Qualität verbessern oder halten können.

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